Kommentar: Preissenkung für ID.3 ist cleveres Signal von VW

Haben Sie in den letzten Wochen auch viel über Volkswagen diskutiert? Ist Ihnen dabei auch immer wieder das Argument begegnet, Volkswagen hätte nun mal keine günstigen Elektroautos im Angebot? Mit der Preissenkung für den ID.3 auf erstmals unter 30.000 Euro geht das Unternehmen jetzt einen wichtigen Schritt in diese Richtung.

Es ist ein cleveres Signal in der aktuellen Krise. Oder anders: Die Message ist wichtiger als die Marge. In der derzeitigen Situation bei Volkswagen den ID.3 um rund 7000 Euro günstiger zu machen, dürfte dem neuen Finanzvorstand David Powels sicher nicht helfen. Für die Restwerte gebrauchter ID.3 ist der Schritt ebenfalls Gift.

Doch entscheidend ist viel mehr die Botschaft, die von diesem Rabatt ausgeht: Volkswagen will wieder mehr Volk wagen. Zur Erinnerung: Vor knapp zwei Jahren lag der Grundpreis für den ID.3 noch bei 44.000 Euro. Ab Oktober sind es durch die jetzt gestartete Aktion nur noch 29.760 Euro.  

Ein riesiger Unterschied für bisherige Elektro-Zweifler mit einem kleinerem Geldbeutel. Das Unterschreiten der 30.000-Euro-Marke hat dabei auch einen psychologischen Wert: Elektromobilität wird erkennbar günstiger, die Angebote aus Sicht der Kunden stimmiger. Kommendes Jahr wird VW dann mit dem ID2.all für unter 25.000 Euro die nächste Stufe erklimmen.

Auch die Politik erreicht die Botschaft aus Wolfsburg mit der Preissenkung zur richtigen Zeit. Während wildeste und teilweise komplett schwachsinnige Ideen aus allen Parteien zur Lösung der Krise bei VW die Runde machen, beweist das Unternehmen Entscheidungsfreude, schon kurzfristig günstigere Elektromobilität anzubieten.

VW-Vetriebschef Martin Sander spricht sogar offensiv davon, der jetzt festgelegte Rabatt sei eine Folge von internen Sparmaßnahmen, die günstigere Preise ermögliche. Wir packen es an und wir liefern ab – das ist die eigentliche Botschaft der Preissenkung. Es gibt kaum eine bessere Message in der Krise.