VW-Haustarif: Zweite Verhandlungsrunde beginnt

Gerade erst hat die Automobilwoche über das große Schweigen in Wolfsburg berichtet, jetzt kündigt VW die zweite Runde der Tarifverhandlungen an. Bisher liegen die Vorstellungen weit auseinander. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld sowie einen Sockelbetrag von 170 Euro für Auszubildende und dual Studierende. VW hat die Wünsche abgelehnt.

"Nur durch eine nachhaltige Kostenentlastung können wir in neue Technologien investieren und langfristig Arbeitsplätze sichern", sagte Arne Meiswinkel, der für VW die Verhandlungen führt. Die Gespräche hätten eigentlich erst Ende Oktober beginnen sollen, der Start wurde aber auf den 25. September vorgezogen.

Das Unternehmen hat im Sommer mit drastischen Gedankenspielen für Aufsehen gesorgt. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht mehr ausgeschlossen, selbst über Werksschließungen wird nachgedacht. Bei einem Unternehmen, wo die Arbeitnehmer traditionell besonders stark sind, war so etwas bislang undenkbar. Der Betriebsrat hat erbitterten Widerstand der Beschäftigten angekündigt.

Generell geht es den europäischen Autobauern momentan nicht gut. Auf dem weltgrößten Automarkt China sind ihre Produkte nicht mehr so gefragt wie früher, chinesische Konkurrenten werden stärker. Die E-Autos kommen bei den Kunden nicht an, ihr Absatz muss aber steigen, um die verschärften Grenzwerte der EU einzuhalten.

All das trifft auf den VW-Konzern besonders zu. Vor allem die Kernmarke leidet seit Jahren unter einer schwachen Marge. Inzwischen ist Audi als zuverlässiger Renditebringer ausgefallen, und der Absatz von Porsche leidet unter den zahlreichen Modellwechseln in diesem Jahr.