Der frühere Conti-Chef Karl-Thomas Neumann muss sich aufgrund der Diesel-Manipulationen bei Volkswagen vor Gericht verantworten.
Karl-Thomas Neumann: Der ehemalige Conti-Chef ist im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei VW angeklagt worden.
Fast zehn Jahre ist es her, dass US-Behörden den Abgasskandal bei Volkswagen aufgedeckt haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage gegen den früheren Continental-Chef Karl-Thomas Neumann erhoben, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet.
Ihm wird Beihilfe zum Betrug in mittelbarer Täterschaft vorgeworfen. Gemeinsam mit Neumann sind drei weitere ehemalige Manager des Zulieferers angeklagt.
Neumann ist sich keiner Schuld bewusst: "Ich habe mir im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre kein Fehlverhalten vorzuwerfen und weise den gegen mich erhobenen Vorwurf entschieden zurück", sagte er auf Anfrage der Automobilwoche.
"Wir werden die jetzt erhobene Anklage mit der erforderlichen Sorgfalt prüfen, sobald uns alle Akten vorliegen. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich bis dahin nicht weitergehend äußern werde."
Conti ist ein wichtiger Zulieferer für Volkswagen und ist im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Im Frühjahr hatte das Unternehmen ein Bußgeld in Höhe von 100 Millionen Euro akzeptiert.
Neumann war von 2004 bis 2009 bei Conti, seit 2008 war er Vorstandschef des Zulieferers. Danach war er zunächst bei Volkswagen, später von 2013 bis 2017 Chef von Opel.
Seitdem ist er als Investor und Berater bei verschiedenen Start-ups aktiv. Unter anderem engagiert er sich bei Autobrains und Apex.AI. Sein besonderes Interesse gilt der Elektromobilität. (swi)
