Mercedes: Absatz 2024 schrumpft, Elektroautos brechen ein

Die Mercedes-Benz Group hat im vergangenen Jahr weltweit knapp 2,4 Millionen Autos verkauft, das waren vier Prozent weniger als im Vorjahr. Der Absatz der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars ging um drei Prozent auf 1,98 Millionen Autos zurück. Ebenso wie andere Autobauer kämpft der Hersteller mit Problemen in China und der geringen Nachfrage nach Elektroautos.

Hoffnung schöpft Mercedes aus dem guten Abschneiden im vierten Quartal: In den vergangenen drei Monaten sanken die Verkaufszahlen nur noch um zwei Prozent; der Absatz von Mercedes-Benz Cars stieg sogar um ein Prozent.

"Unser starkes viertes Quartal zeigt die Attraktivität unserer Top-End-Modelle, insbesondere der G-Klasse", sagte Vertriebschefin Britta Seeger.

Probleme bereiten dem Hersteller weiterhin die Elektromodelle: Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Verkaufszahlen um 22 Prozent zurück. Mercedes hofft nun auf den CLA, der in diesem Jahr auf Basis der neuen MMA-Plattform erscheinen soll. Bei Reichweite und Ladegeschwindigkeit soll es deutliche Fortschritte geben, zudem kommt ein neues Betriebssystem zum Einsatz.

Die Luxusstrategie stockt weiter: Im Top-End-Bereich sank der Absatz im Gesamtjahr um 14 Prozent, im vierten Quartal blieb er immerhin stabil. Das dürfte den Gewinn des Herstellers schmälern. Immerhin blieb die S-Klasse in allen wichtige Weltregionen Marktführerin im Luxussegment, trotz deutlich gesunkener Verkaufszahlen in Europa und den USA.

Besser lief es im Core-Segment, in dem Mercedes die Modelle der oberen Mittelklasse zusammenfasst. Dort wuchs der Absatz 2024 um sechs Prozent auf 1,1 Millionen Fahrzeuge. Besonders die E-Klasse und der GLC, das meistverkaufte Modell von Mercedes-Benz, trieben dieses Wachstum voran. Plug-in-Hybride verzeichneten weltweit ein Absatzplus von 13 Prozent.
 
Beim Blick auf die Regionen fällt auf, dass der Rückgang in Deutschland mit minus neun Prozent und in China mit minus sieben Prozent am stärksten ausfiel. Ein Wachstum von neun Prozent gab es hingegen in den USA.

Treiber des Wachstums in den USA waren unter anderem die SUV-Modelle GLA und GLC, deren Absatzzahlen um 65 beziehungsweise 58 Prozent stiegen, während die Verkaufszahlen der E-Autos EQE und EQS um 39 beziehungsweise 52 Prozent einbrachen.

Der Absatz der Vans ging weltweit um neun Prozent zurück. Besonders stark war der Rückgang mit minus 20 Prozent in China und minus 34 Prozent in den USA. Für den neuen Chef Thomas Klein gibt es also viel zu tun.

Vorstandschef Ola Källenius zeigt sich trotz der aktuellen Probleme zuversichtlich: "Mit der größten Produktoffensive in unserer Geschichte starten wir 2025 stark. Der neue CLA wird ein Meilenstein, der Technologie, Design und Effizienz vereint."

Die Einführung des CLA erfolgt in diesem Jahr, das erste volle Verkaufsjahr wird also erst 2026. Doch schon ab diesem Jahr gelten in Europa schärfere Grenzwerte für die CO2-Flottenziele. Werden diese verfehlt, drohen hohe Strafzahlungen, weshalb die Hersteller sich bemühen müssen, mehr E-Autos zu verkaufen.

Mercedes zweifelt offenbar daran, die Ziele aus eigener Kraft erreichen zu können. Jedenfalls haben die Schwaben vorsorglich einen Pool mit Volvo und Polestar gegründet und bei der EU angemeldet. Die Emissionen dieser Hersteller werden von der EU gemeinsam bewertet.