Eigentlich hätten ab 2026 im Stammwerk in Oxford die Bänder für zwei vollelektrische Mini-Modelle anlaufen sollen. Der bisherige Plan sah vor, dass man mit zwei Modellen in die Fertigung batterieelektrischer Fahrzeuge einsteigt. Um 2030 sollten dann nur noch elektrische Mini im britischen Stammwerk Oxford zu produzieren. Zur Verwirklichung des Plans hatte BMW im Jahr 2023 Investitionen in Höhe von 600 Millionen Pfund (724 Mio. Euro) angekündigt.
BMW legt E-Mini-Produktion in England vorerst auf Eis
Damit werden die elektrischen Mini-Modelle auf absehbare Zeit in Leipzig und in China gefertigt. Woran das liegt.
Nun hat BMW die Pläne vorerst gestoppt und verzichtet bis zu einer Entscheidung auch auf einen Zuschuss der der britischen Regierung in Höhe von 60 Millionen Pfund. Man stünde aber weiterhin in einem engen Dialog mit der Administration, hieß es . Bis wann eine Entscheidung über die Fortführung des Projektes erfolgt, ließ der Autokonzern offen.
Einer der Gründe für den Stopp des Projektes dürfte die unübersichtliche Lage bei den Zöllen sein. So hat US-Präsident Donald Trump Großbritannien mit zusätzlichen Abgaben gedroht, andererseits aber auch Verhandlungsbereitschaft signalisiert.
Auch die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und China sind in der Zollfrage unklar. Bislang importiert Mini seine Elektromodelle aus China nach Europa. Verbrenner kommen aus Oxford.
Der Stopp bedeutet nun, dass die elektrischen Mini-Modelle Cooper E, Cooper SE und John Cooper Works Electric sowie dem Aceman als jüngster Neuzugang weiterhin nur in China bei BMW-Kooperations- und Entwicklungspartner Great Wall gebaut werden.
Hinzu kommt der in Leipzig auch als Elektromodell gefertigte Countryman. Ansonsten fertigt Mini in Europa nur Verbrenner.
2024 war für die Marke mit britischen Wurzeln schwierig. So sackte der Mini-Absatz um 17 Prozent auf knapp 245.000 Einheiten ab, was allerdings zahlreichen Modellwechseln geschuldet sein dürfte. In China erlebten die rein elektrischen Modellen mit einem Absatz von knapp 3.900 Einheiten einen verhaltenen Start.
Allerdings erwartet die Unternehmungsberatung Alix Partners laut einer Absatzprognose im laufenden Jahr in China eine Steigerung auf rund 16.700 Fahrzeuge für das laufende und 24.000 Einheiten im Jahr 2027.