Lucid hat im vierten Quartal erneut einen Milliardenverlust gemeldet. Vorstandschef Peter Rawlinson zieht Konsequenzen. Ein kommissarischer Nachfolger steht bereits fest.
Peter Rawlinson: Der Chef von Lucid ist zurückgetreten.
Der CEO von Lucid Motors, Peter Rawlinson, ist von seinem Posten zurückgetreten, bleibt dem Unternehmen aber als Berater erhalten.
Dies teilte das Unternehmen mit, nachdem es für das vierte Quartal einen Nettoverlust von 397 Millionen Dollar (378 Millionen Euro) und für 2024 einen Nettoverlust von 2,7 Milliarden Dollar (2,57 Milliarden Euro) gemeldet hatte.
Die überraschende Ankündigung erfolgte im Rahmen des Ergebnisberichts von Lucid nach Börsenschluss am 25. Februar. Rawlinson nahm nicht an der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen teil.
Lucid teilte mit, dass übergangsweise COO Marc Winterhoff die Rolle des Chief Executive übernommen hat.
Der Autohersteller, der 2021 die Limousine Air auf den Markt gebracht hat, hat eine formelle CEO-Suche eingeleitet. „Der neue CEO wird Lucid dabei helfen, seine Strategie umzusetzen und sich auf das nächste Kapitel vorzubereiten“, sagte das Unternehmen in einer Erklärung.
Der Aktienkurs von Lucid stieg im nachbörslichen Handel am 25. Februar nach der Bekanntgabe der Ergebnisse und des CEO um 9 Prozent.
„Im Namen des Vorstands möchte ich Peter für seine jahrelangen Dienste und sein Engagement danken“, sagte Verwaltungsratschef Turqi Alnowaiser in einer Erklärung.
„Seit der Gründung von Lucid im Jahr 2016 war Peter maßgeblich am Übergang des Unternehmens vom Konzept zur Realität und an der Entwicklung einer einzigartigen, weltweit führenden Technologie beteiligt.“
Lucid ist als Tesla-Konkurrent gestartet, Gründer Rawlinson war früher Chefingenieur des Model S. Das erste Modell, die Luxuslimousine Air, bekam Lob von Experten, der Durchbruch am Markt ist bisher aber ausgeblieben. Die Marke schreibt seit Jahren rote Zahlen. In Deutschland wurden im Januar laut Kraftfahrtbundesamt nur 19 Fahrzeuge zugelassen.
Neuen Schub soll nun das SUV Gravity bringen. Auch günstigere Modelle sind geplant. Zumindest finanziell muss Lucid sich vorerst keine Sorgen machen, der Staatsfonds von Saudi-Arabien sorgt für Stabilität.
