Rolf Breidenbach wird neuer ZF-Aufsichtsratschef

Der Aufsichtsrat des Auto- und Industriezulieferers ZF Friedrichshafen hat auf seiner Sitzung Rolf Breidenbach zum neuen Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt. Er folgt auf Heinrich Hiesinger, der seit 2021 Mitglied im ZF-Aufsichtsrat ist und die vergangenen drei Jahre dessen Vorsitzender war.

Der Wechsel erfolgt in Zeiten, in denen der Zulieferer händeringend nach Lösungen sucht, um seine Schuldenlast zu reduzieren. Der Konzern sucht Partner für einige Unternehmensbereiche und sucht nach einem Käufer für seine Sparte ZF Lifetec.

Der ehemalige langjährige Hella-Chef Breidenbach gehört dem ZF-Gremium seit März 2023 an. Für den scheidenden Hiesinger ist als neues Mitglied des ZF-Aufsichtsrats Ingrid Jägering vorgesehen. Sie soll in Kürze von der ZF-Hauptversammlung in das Kontrollgremium gewählt werden. Die 58-Jährige ist aktuell Vorständin für Finanzen und IT der Stihl Gruppe mit Sitz in Waiblingen.

„Die Gesellschafter begrüßen die Wahl von Dr. Rolf Breidenbach zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats von ZF. Mit seiner langjährigen und vielfältigen Erfahrung in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie besitzt er herausragende Qualifikationen, den anspruchsvollen Transformationsprozess des Konzerns konstruktiv zu begleiten“, erklärt Friedrichshafens Oberbürgermeister Simon Blümcke als Vertreter der Zeppelin-Stiftung. Diese hält 93,8 Prozent der Anteile an der ZF Friedrichshafen AG.

Der ehemalige ThyssenKrupp-Chef Hiesinger gehörte dem ZF-Aufsichtsrat seit Januar 2021 an und übernahm dessen Vorsitz zu Jahresbeginn 2022. „Wir sind Dr. Heinrich Hiesinger zu großem Dank verpflichtet“, sagt Simon Blümcke als Vertreter der Zeppelin-Stiftung. Und weiter: „Die Mitglieder des Aufsichtsrates danken Dr. Hiesinger für seine herausragende Arbeit und Leistung als Vorsitzender des Kontroll- und Aufsichtsgremiums.“

Laut Unternehmen habe Hiesinger dem neu gewählten Friedrichshafener Oberbürgermeister Simon Blümcke frühzeitig signalisiert, dass er aufgrund seiner persönlichen Lebensplanung für eine zweite Amtszeit nach März 2028 nicht zur Verfügung stehe. Bis zu diesem Zeitpunkt würden absehbar nicht alle wesentlichen Weichenstellungen für die Zukunft von ZF umgesetzt sein.

Um einen Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz mitten in dieser entscheidenden Phase der Transformation zu vermeiden und schon jetzt eine langfristige Lösung zu ermöglichen, habe Hiesinger angeboten, sein Amt und sein Mandat vorzeitig zur Verfügung zu stellen.

„Nach reiflicher Überlegung und in enger Absprache haben die beiden ZF-Gesellschafter, die Zeppelin- und Ulderup-Stiftung, das Angebot angenommen“, sagte Blümcke. „Wir sind Dr. Hiesinger sehr dankbar für die Möglichkeit, die Leitung des Aufsichtsrates frühzeitig zu übergeben.“