Erneut Warnstreiks bei Ford in Köln - Belegschaft kritisiert Europa-Strategie

Die Warnstreiks bei Ford in Köln gehen in dieser Woche in ihre zweite Runde. Die IG Metall fordert den Abschluss eines Sozialtarifvertrages, um die Mitarbeiter gegen eine nicht auszuschließende Insolvenz abzusichern.

Einige hundert Mitarbeiter legten zeitweise schon am Montag die Arbeit im Stammwerk Niehl nieder, am heutigen Mittwoch und am Donnerstag sollen weitere Teilbereiche des Werkes bestreikt werden. Bereits in der vergangenen Woche hatte die IG Metall an drei Tagen hintereinander zu Warnstreiks aufgerufen, denen mehrere hundert Mitarbeiter gefolgt waren.

Auf Transparenten und Schildern machten die Beschäftigten die Strategie von Ford in Europa für die schwierige Lage des Autobauers verantwortlich. "Fords Pkw-Strategie = Bankrotterklärung" war dort zu lesen, "Wo ist die Ford-Pkw-Strategie?" hieß es an anderer Stelle.

Die IG Metall fordert für die derzeit noch rund 11.500 Mitarbeiter in Köln-Niehl einen Sozialtarifvertrag für den Fall einer Insolvenz des Autobauers in Deutschland. Der Betriebsrat hält dies inzwischen für möglich.

Ford kommentiert den Stand der Gespräche nicht. Eine Sprecherin hatte der Automobilwoche dazu bereits erklärt: "Wir wollen diese Gespräche in einer ruhigen und vertraulichen Atmosphäre führen und äußern uns daher derzeit nicht extern. Das gilt für unsere deutschen und europäischen Executives ebenso wie für unsere amerikanischen."