Im Mai wurden in Deutschland 332.962 Fahrzeuge neu zugelassen. Das waren satte 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr und der dritthöchste Wert seit Jahrtausendbeginn. Kumuliert ergibt sich seit Jahresbeginn mit knapp 1,524 Millionen Fahrzeugen sogar der zweithöchste Wert des Jahrtausends. Nur im Jahr 2009 gab es durch die Verschrottungsprämie einen höheren Stand.
Dennoch deutet das aktuelle Hoch nicht auf ein weiteres Rekordjahr hin und die Automobilwoche belässt ihre Prognose bei 3,45 Millionen Neuzulassungen im Gesamtjahr. Dafür sprechen vor allem zwei Gründe. Zum einen wurde der Jahresbeginn durch verspätete WLTP-Neuzulassungen gepusht. Zum anderen gab es im Mai zwei starke stützende Sondereffekte. Da der Monat zwei Arbeitstage mehr aufwies als vor einem Jahr, konnten auch deutlich mehr Autos verkauft werden. Zieht man dies ab, bleibt bereits nur noch ein Zuwachs von gut einem Prozent.
Zudem stiegen die gewerblichen Zulassungen mit 12,1 Prozent besonders stark an. Was genau sich dahinter verbirgt, lässt sich zwar noch nicht sagen, es wäre aber möglich, dass hier Handel oder Hersteller Fahrzeuge durch Eigenzulassungen in den Markt gedrückt haben. Die privaten Neuzulassungen lagen dagegen nur 4,5 Prozent über Vorjahr.
Auch bei der Betrachtung des Marktes seit Jahresbeginn zeigt sich eine Verschiebung von privaten zu gewerblichen Zulassungen. Während Erstere kumuliert 2,6 Prozent im Minus liegen, gibt es bei den gewerblichen ein Plus von 4,4 Prozent in den ersten fünf Monaten.
Beim Diesel setzt sich die Konsolidierung fort. Mit 33,3 Prozent lag sein Anteil deutlich über dem Vorjahreswert. In Stückzahlen betrachtet ergibt sich sogar ein Plus von 16,2 Prozent. Dafür verantwortlich ist allerdings auch der sehr schwache Wert aus dem Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Im April 2019 lag der Dieselanteil bei 33,5 Prozent. Dennoch geht es für den Selbstzünder leicht aufwärts. Seine Verkaufszahlen seit Jahresbeginn liegen 4,5 Prozent im Plus, das ist mehr als der Gesamtmarkt. Von früheren Niveaus ist man aber weit entfernt. Der durchschnittliche Dieselanteil der Jahre 2000 bis 2018 lag bei 42 Prozent. Im Spitzenjahr 2014 gar bei 49 Prozent.