Es ist eine Spirale nach unten. Fehlen einer Messe attraktive Automarken, kommen weniger Zuschauer. Nimmt das Interesse der Zuschauer ab, sagen immer mehr Autohersteller ab. Die North American International Auto Show (NAIAS) gehörte für Jahrzehnte zum festen Programm aller renommierten Fahrzeughersteller. Hier wurden Premieren neuer Modelle mit großem Brimborium gefeiert und atemberaubende Studien perfekt in Szene gesetzt. Unvergessen sind die 120 Longhorn-Rinder, die anlässlich des neuen Dodge Pick-ups von Cowboys durch Downtown bis vor die Messehalle getrieben -wurden. „Es war undenkbar, nicht nach Detroit zu gehen“, sagt der ehemalige Mercedes-Pressechef Wolfgang Inhester, „damals fehlte kein Vorstand.“ Die Konzernbosse nahmen sich sogar die Zeit, mit ihrer gesamten Entourage von Stand zu Stand zu gehen und die Modelle der Wettbewerber zu begutachten.
Ein komplett anderes Bild imJahr 2019: Geschlossen fehlen alle deutschen Premiumhersteller. Detroit rutscht auf B-Status ab. Das hat es noch nie gegeben. Einzig Volkswagen ist mit seiner US-Tochter dort, stellt als Neuheit den modellgepflegten Passat ins Rampenlicht. Ansonsten dürfte der Zuschauer im Wesentlichen eine amerikanisch-asiatische Messe erleben. Dass dieBig Three da sind, versteht sich von selbst.