Taycan bringt Neukunden

Der Sportwagen­hersteller Porsche kann mit dem ersten rein elektrischen Modell einen neuen Kreis von Käufern erreichen. "Beim Taycan sind bei den 30.000 Reservierungen tatsächlich Kunden im zweistelligen Prozent-Bereich, die vorher noch nie einen Porsche gefahren sind", sagte Porsche-Chef Oliver Blume der Automobilwoche am Rande der IAA in Frankfurt. Nach der Welt­premiere habe man sehr viel Bewegung gesehen und sei positiv überrascht über die Resonanz.

Der Taycan steht auf einer ­eigenen Plattform. Als weitere Variante ist bereits der Cross ­Turismo beschlossen. Auch der Audi e-tron GT soll auf Basis desTaycan gebaut werden. Über ­weitere Ableger sei noch nicht entschieden, sagte Blume. Gut möglich ist aber,dass es analog zum Panamera noch einen Sport Turismo mitgrößerem Kofferraum ­geben könnte.

Um die hohen Investitionskosten von sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität zu kompensieren, hat Porsche ein Ergebnisprogramm aufgelegt, das von 2025 an zwei Milliarden Euro zusätzlich in die Kasse spülen soll. "Wir haben bislang rund 2000 Ideen gesammelt. Über ein Drittel davon ist bereits zur Umsetzung freigegeben", so Blume.

Als Beispiele nannte er die virtuelle Produktentwicklung, mit der die Anzahl von Prototypen reduziert werden könne. Dazu habe man Entfeinerungen vorgenommen und lackiere keine Schrauben mehr, die man ohnehin nicht sehe. "Das wird der Kunde am Fahrzeug überhaupt nicht spüren, aber in der Summe bringt es eine Verbesserung der Kosten", sagt Blume. Zudem versuche Porsche, im Vertrieb und in der Entwicklung Schnittstellen zu reduzieren. Hinzu kämen neue Ergebnisquellen im digitalen Bereich.

Trotz der abflauenden Konjunktur gebe es derzeit keine Notwendigkeit, das Kostenprogramm nachzuschärfen. "Porsche ist nach mehreren Rekordjahren exzellent aufgestellt", so Blume. Außerdem habe man in diesem Jahr von Porsche 911 Speedster über den Cayenne Coupé bis zum Taycan so viele neue Produkte auf den Markt gebracht wie noch nie in der Geschichte.

Nach dem Modellfeuerwerk soll nun ein wenig Ruhe ein­kehren im Unternehmen, das inzwischen rund 34.000 Mitarbeiter hat und in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist. 2Wir machen das wie auf der Renn­strecke. Da muss man auch dosieren, wo man Vollgas gibt und wo man etwas behutsamer fährt2, so Blume. Der Produktkalender für die nächsten zehn Jahre sei voll. Auf der anderen Seite tue auch ­eine Phase von einigen Monaten gut, in der man Prozesse schärfe und dann zum nächsten Sprung ansetze. Der Taycan ist ja erst derAuftakt zur großen Elektro-Offensive.

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