Mit einem technologischen und finanziellen Kraftakt will Renault in Europa zu einem der führenden Anbieter von rein elektrischen Fahrzeugen werden. Konzernchef Luca de Meo kündigte am Mittwoch eine umfassende Beschleunigung aller Elektro-Pläne an. Allein in den nächsten fünf Jahren werde Renault dafür rund zehn Milliarden Euro investieren, sagte de Meo bei einer online ausgestrahlten Live-Veranstaltung in Paris.
"Heute ist der Start für eine historische Beschleunigung der EV-Strategie der Renault-Gruppe und für ein 'Made in Europe'", sagte de Meo. 2030 wolle Renault in Europa den Anteil der rein elektrischen Neufahrzeuge auf 90 Prozent treiben. Ziel sei, den "grünsten Mix" auf dem europäischen Markt anzubieten.
Ein wesentlicher Hebel auf dem Weg dorthin ist die Entscheidung des Konzerns, sich schon bald von der klassischen Lithium-Ionen-Batterietechnik zu verabschieden. Statt dessen setzt Renault voll und ganz auf Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien (NMC), einem speziellen Typ von Lithium-Ionen-Batterien.
Diese Zell-Chemie soll künftig in allen Batteriepacks für alle Modellreihen eingesetzt werden. Durch diese vollständige Standardisierung sollen die Batteriepreise drastisch sinken: 2030 soll ein Batteriepack rund 60 Prozent günstiger sein als heute.
Renault unterscheidet künftig zwischen zwei Batterie-Produktlinien: Eine günstigere Einstiegsversion der Zelle ist für Fahrzeuge aus dem A- und B-Segment gedacht., eine höherwertigere Version mit besonders guten Schnelllade-Eigenschaften soll im C-Segment sowie in sportlichen Fahrzeugen eingebaut werden. Dazu gehört auch die Entscheidung, die Sportwagenmarke Alpine zu einer rein elektrischen Marke zu machen.