BMW-Händler May & Olde: mehr Umsatz, weniger Gewinn

Nach den Ausnahmejahren kehrt BMW-Händler May & Olde wieder in die Realität zurück. Das bedeutet: mehr Umsatz, weniger Gewinn. Die Erlöse stiegen im vergangenen Jahr um knapp 17 Prozent auf 140 Millionen Euro, der Gewinn (Deckungsbeitrag III ohne interne Buchungen) sank im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 9,8 Millionen Euro, was einer Quote von sieben Prozent entspricht.

„Sinkende Erträge, steigende Kosten – das ist immer eine schwierige Situation“, bilanzierte Christian Rönsch, Geschäftsführer der May & Olde, im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz.

Doch auch für das laufende Jahr ist der BMW-Händler recht zuversichtlich. Er rechnet mit einem weiteren Anstieg der Erlöse auf rund 152 Millionen Euro, geht aber davon aus, dass die Deckungsbeiträge weiter sinken.

Die Ausnahmejahre sind jedenfalls durch: "Nach zwei herausragenden Jahren, welche von Angebotsverknappung geprägt waren, hat in 2023 die Produktion wieder volle Fahrt aufgenommen und der Halbleitermangel gehört der Vergangenheit an, somit sind die Erträge im zweiten Halbjahr unter Druck geraten", sagte Rönsch.

Die Lieferfähigkeit des Herstellers führte zu einem deutlich größeren Neuwagenabsatz. Insgesamt verkaufte May & Olde 1106 Neuwagen (Vorjahr: 1.014), davon 859 BMW, 211 Mini und 36 Alpina. „In der Krise geht Luxus immer und Premium noch ein bisschen besser“, sagte Rönsch.

Vor allem bei Gebrauchten machten sich die Normalisierung des Marktes bemerkbar: Zwar stieg der Absatz deutlich um rund zwölf Prozent auf mehr als 2.260 Fahrzeuge. Doch der Gewinn brach ein: Er sank um ein Drittel auf gut zwei Millionen Euro. „2022 war das größte Gebrauchtwagenjahr, das ich in meinem Leben hatte“, sagte Rönsch. „Da konnten wir natürlich im vergangenen Jahr nicht mithalten.“

Quelle: May & Olde; Deckungsbeitrag III ohne interne Buchungen

Anders sieht es beim Service aus: Die Werkstatt war voll. Dafür sorgte zum einen der Hersteller mit seinen Gewährleistungsaktionen und die Servicepakete, die das Autohaus in den Jahren zuvor verstärkt verkauft hat. Dadurch bleiben die Kunden dem Betrieb länger treu: Ursprünglich wanderten sie in Durchschnitt nach 41 Monaten ab, jetzt bleiben sie neun Monate länger.

Insgesamt stiegen die Werkstattdurchläufe von 33.500 im Vorjahr auf 36.500. Das zahlt sich nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim Gewinn aus.

Nicht nur die May-&-Olde-Geschäftsführer sind zufrieden mit den Zahlen aus dem vergangenen Jahr, auch die Nic. Christiansen Group (NCG), der neue Mutterkonzern. "Das Unternehmen hat sich als perfekter Partner und Aushängeschild für uns auf dem deutschen Markt erwiesen. Wir freuen uns darauf, zukünftige Möglichkeiten in unserer länderübergreifenden Partnerschaft zu erkunden", sagt Søren Vinderslev, CEO von NCG Retail.

Die dänische Handelsgruppe will die Konsolidierung nutzen, um auf dem deutschen Markt weiter zu wachsen. May & Olde mit Sitz in Schleswig-Holstein dient dabei als Brückenkopf. Wann mit einem weiteren Zukauf zu rechnen ist, ließ Vinderslev offen.

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