BMW-Händler: So will May & Olde 2025 wachsen

May & Olde konnte zwar nicht alle selbstgesteckten Ziele erreichen, der BMW-Händler ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 aber dennoch zufrieden. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um 2,6 Prozent und erreichten mit knapp 144 Millionen Euro ein neues Hoch.

Doch die Latte hatte Geschäftsführer Christian Rönsch mit 152 Millionen Euro nochmals deutlich höher gelegt.

Dagegen hat das Itzehoer Autohaus bei den Erträgen nicht nur die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen, sondern auch das Vorjahresergebnis: So lag der Deckungsbeitrag (inklusive Interner Buchungen) im vergangenen Jahr bei 7,7 Prozent, 0,5 Punkte über dem Vorjahr.

Damit schnitt May & Olde deutlich besser ab als die meisten anderen BMW-Händler: Im Durchschnitt lag der Deckungsbeitrag III im BMW-Netz bei 6,4 Prozent.

"Wir sind wirtschaftlich völlig zufrieden", sagte Søren Vinderslev, Retail-Chef der Nic.-Christiansen-Gruppe. Die dänische Handelsgruppe hat May & Olde im Juni 2023 übernommen und zum Brückenkopf für seine Expansion nach Deutschland gemacht.

Seit Anfang März gehört nun auch BMW-Händler Stadac dazu. Die Integration der fünf Standorte gehört zu den Hauptaufgaben für das laufende Jahr. Läuft diese, will Vinderslev den nächsten BMW-Händler übernehmen. Konkrete Gespräche gäbe es derzeit noch nicht.

Auch ohne Stadac will May & Olde im laufenden Jahr deutlich zulegen: Geplant ist ein Umsatz von rund 155 Millionen Euro. "Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen", so Vinderslev. Die Hersteller hätten noch einmal deutlich mehr Druck.

Insgesamt will May & Olde im laufenden Jahr 2673 Gebraucht- (Vorjahr: plus elf Prozent auf 2515) und 1242 Neuwagen (Vorjahr: minus 6,4 Prozent auf 1035) verkaufen.

Zum Neuwagenplus soll vor allem Mini beitragen. "Die ersten drei Monate sind gut angelaufen", sagt Rönsch. Im laufenden Jahr soll der Mini-Absatz von 160 auf 314 Einheiten nahezu verdoppelt werden.

Was in den Büchern von May & Olde schon zu sehen ist, ist auf der Straße noch nicht angekommen: In den ersten drei Monaten liegen die Mini-Neuzulassungen 18 Prozent unter dem Vorjahresquartal.

Damit hat die Marke den schlechten Kurs aus dem vergangenen Jahr zunächst fortgesetzt: Mit einem Zulassungsminus von 29 Prozent hat Mini sowohl den Hersteller als auch die Händler nach unten gezogen.  

Eine wesentliche Ursache war der Modellwechsel der gesamten Palette: Das stark nachgefragte Mini Cabrio war neun Monate nicht im Angebot, der Mini Countryman hat neue Maße, die nicht bei allen Bestandskunden ankommen.

Hinzu kam der Wechsel ins Agentursystem: "Der Start verlief holprig", sagte Rönsch. "Wir haben die ersten drei Monate nicht viel verkauft." Aber die Agentur laufe zunehmend besser, viele Probleme seien gelöst. Anfang Juli nächsten Jahres stellt Mini in Dänemark um, dann ist der Mutterkonzern Nic. Christiansen dran.

Gemeinsam mit dem Mutterkonzern will May & Olde das Gebrauchtwagengeschäft in den nächsten Monaten weiter ausbauen. Bei dem BMW-Händler hat Anfang März Alexander Friesen die Verantwortung für den Bereich übernommen. Er soll die Entwicklung weiter vorantreiben.

Die internationale Autohausgruppe nutzt das unterschiedliche Interesse der Märkte. Während die deutsche Tochter gebrauchte Elektroautos in Dänemark verkauft, bringt umgekehrt die dänische Mutter ihre Verbrenner nach Deutschland. Mehrere hundert Fahrzeuge kommen so im Jahr über die Grenze.

Das zahlt sich aus: "Wir sprechen hier von Preissprüngen zwischen ein und drei Prozent", so Rönsch. Den Handel über die Grenze will das Autohaus weiter ausbauen.