SAIC-Tochter: Maxus will mit weniger Händlern mehr Erfolg haben

Die SAIC-Tochter Maxus will einen Gang hochschalten: "Wir wollen 2025 Richtung 4000 Einheiten gehen", kündigte Utz Rachner an, Country Manager für Deutschland in der Maxus-Europazentrale. Das wäre ein deutlicher Sprung nach oben: Laut Dataforce verbuchte die in Deutschland noch junge Marke im vergangenen Jahr ein Minus von mehr als zwölf Prozent und fiel auf gut 2600 Neuzulassungen zurück.

Hoffnung setzt Maxus auf den neuen Deliver 7, den es sowohl mit Verbrenner als auch mit rein elektrischem Antrieb gibt. Ursprünglich wollte Maxus als Elektromarke auftreten, doch im vergangenen Jahr war deutlich mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem Verbrenner ausgerüstet. Das verwundert nicht: Im Gesamtmarkt hatten reine e-Transporter in Deutschland nur einen Anteil von fünf Prozent.

Der SAIC-Tochter setzen nicht nur die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu, sie schafft sich auch eigene Probleme. Die schwierige Teileversorgung führt dazu, dass die Fahrzeuge teilweise monatelang stehen. Das bremst gewerbliche Kunden bei den eigenen Geschäften aus. Laut Händler gibt es derzeit größere Probleme mit Getrieben.

Rachner relativiert: "Es gibt Einzelfälle, aber am Ende muss man das in Relation sehen." Aus dem Handel wird die schwierige Teileversorgung kritisiert. Rachner sieht keine Probleme, mit der Eröffnung des Teilelagers in Breslau im Sommer vergangenen Jahres "haben wir unsere Hausaufgaben gemacht". Einen Servicegrad von 95 Prozent will er im April oder Mai erreichen. Rachner: "Ab Bestelleingang in Breslau ist das Teil innerhalb von 48 Stunden beim Händler."

Der Maxus-Manager verweist darauf, dass Importeur RSA, der für den Norden Deutschlands zuständig ist, bereits eine Übernachtbelieferung hat. Und Rachner kündigt an: "Die Kollegen von Maxomotive ziehen nach."

Damit spricht er auch das Kuriosum auf dem deutschen Markt an: Maxus hat für den deutschen Markt zwei Importeure: Seit Frühjahr 2023 ist RSA für Norddeutschland zuständig; Astara-Tochter Maxomotive, die zuvor den gesamtdeutschen Markt bediente, für den größeren Rest.

"Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Importeuren und Maxus läuft problemlos", so Rachner. Und Joerg Zwilling, PR-Chef Maxus Europe ergänzt: "Verträge mit Importeuren sind aufgrund der Investitionen immer längerfristig angelegt, aber nicht in Stein gemeißelt." Allerdings gäbe es derzeit keinen Anlass, etwas zu ändern.

Doch bei Maxomotive gab es im vergangenen Jahr massiven Ärger werden der Teileversorgung. Vermieter Sixt konnte zeitweise die Transporter nicht einsetzen, da sie in den Werkstätten standen. Nun ist von höheren Ersatzansprüchen die Rede. "Wir sind auf einem guten Weg, gemeinsame eine Lösung zu finden", so Gerald Lautenschläger, Geschäftsführer beim Deutschland-Importeur Maxomotive.

Doch auch im Netz gibt es diverse unzufriedene Händler. Im Herbst vergangenen Jahr hat die Berliner König-Gruppe den Ausstieg verkündet. Insgesamt hat Maxomotive derzeit 61 Vertragspartner und 116 Standorte. "Wir haben 44 Open Points, für die wir einen Händler suchen", so Lautenschläger.

Damit ist die Zahl der Maxus-Vertriebspartner sogar rückläufig: "Zum Höchststand Anfang 2023 hatten wir 70 Vertragspartner und 15 Standorte mehr", so Lautschläger. Eine gewisse Bereinigung nach einem Hoch sei normal.

Auch an anderer Stelle geht es bei Maxomotive zurück: Aus dem geplanten Umzug Richtung Frankfurt, wo bereits Astara-Schwester Isuzu in Flörsheim ihren Standort hat, wird nun nichts. "Wir bleiben bis auf Weiteres in Köln", so Lautenschläger. "Den für 2025 geplante Umzug haben wir abgesagt."