Maxus: Ex-Mercedes-Mann soll Probleme in Deutschland lösen

Die zum chinesischen SAIC-Konzern gehörende Nutzfahrzeugmarke Maxus hat ihr Management für Europa neu aufgestellt. Für den deutschen Markt ist künftig Utz Rachner zuständig. Er kümmerte sich die vergangenen zwei Jahre bei Quantron als Global Sales Director um den Auf-und Ausbau des internationalen Vertriebs. Zuvor arbeitete er rund zehn Jahre bei Mercedes im Transporterbereich.

Aus Händlerkreisen war zu hören, dass Rachner künftig eine größere Verantwortung bekommt. Er soll für die chinesische Nutzfahrzeugmarke das gesamte Europa-Geschäft leiten. Dafür war in den vergangenen sieben Jahren Clemens Damschen verantwortlich, der das Unternehmen verlassen hat. Damschen spielte für den europäischen Markteintritt von Maxus, der Schwestermarke von MG Motor, die entscheidende Rolle. Dem guten Start in Deutschland folgten zuletzt diverse Probleme.

Der chinesische Autobauer wollte sich zur Personalie und den Plänen nicht äußern. In den sozialen Medien bestätigte das Unternehmen aber, dass Rachner als Country Manager Germany bei Saic Maxus Europe angefangen hat.

Die Unzufriedenheit unter den Maxus-Händler in Deutschland ist groß. Einige überlegen, ob sie sich von der Marke wieder trennen sollen. Die schlechte Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Ersatzteilen verärgert die Vertriebspartner. Im vergangenen Jahr kam die junge chinesische Marke auf knapp 3000 Transporter-Neuzulassungen in Deutschland.

Laut Händlern wäre mehr drin gewesen. Ursprünglich wollte sich die Marke auf Elektro-Transporter konzentrieren. Doch die Marktnachfrage führte dazu, dass Verbrenner-Modelle weiter eine entscheidende Rolle spielen.

Für großen Ärger sorgte das Teileproblem. Oft standen Fahrzeuge wochenlang in den Werkstätten. Das ist gerade für Nutzfahrzeuge misslich, denn viele Betriebe und Handwerker haben diese im täglichen Einsatz. Jeder verlorene Tag kostet Geld.

Das bekam auch Autovermieter Sixt zu spüren. Der Pullacher Familienbetrieb konnte die Maxus-E-Transporter zum Teil lange nicht einsetzen. Die Verluste scheint Sixt nun aufzurechnen.

Aus Händlerkreisen ist zu hören, dass der Vermieter Ausgleichszahlungen fordert und darüber Gespräche laufen. Zuletzt hatte sich die Teilesituation deutlich gebessert: Im Mai eröffnete SAIC ein neues Zentrallager für Ersatzteile in Polen.