Chinesischer Hersteller: Fehlende Ersatzteile legen Maxus-Transporter lahm

Die SAIC-Tochter Maxus hat ein großes Ersatzteilproblem in Deutschland. Da die zur Astara-Gruppe gehörende Maxomotive Deutschland die notwendigen Teile nicht schnell genug besorgen kann, bleiben die Transporter zum Teil über Monate in den Werkstätten stehen.

Bis zu 50 Fahrzeuge sollen bei der Autohausgruppe Senger auf einmal in den Werkstätten gewesen sein. Dies erfuhr die Automobilwoche aus Branchenkreisen.

Astara bestätigte die Probleme: „Insbesondere bei Transporten und Logistik aus Übersee kommt es zeitweise zu Verzögerungen, unter denen nahezu alle Importeure in Europa leiden“, sagte eine Astara-Sprecherin.

Man suche gemeinsam mit dem Hersteller nach kurzfristigen Lösungen. Im Mai hat SAIC ein neues Zentrallager für Ersatzteile in Polen eröffnet. Das soll die Situation verbessern.

Mit am stärksten betroffen ist der Autovermieter Sixt, der die Maxus-E-Transporter in seiner Flotte hat. Jeder Standtag bedeutet für den Autovermieter Einnahmeausfall, entsprechend verärgert ist man bei dem Pullacher Familienbetrieb. Äußern will sich das im Börsensegment MDax notierte Unternehmen dazu nicht.

Im März vergangenen Jahres hat SAIC die norwegische RSA-Gruppe als zweiten Importeur für den deutschen Markt eingesetzt, der für einige norddeutsche Bundesländer zuständig ist. Der Importeur ist noch im Netzaufbau und sieht sich von Ersatzteilproblemen nicht betroffen.

„Unser norwegischer Mutterkonzern hat ein 8000 Quadratmeter großes Teile- und Zubehörlager in Drammen nahe Oslo. Davon profitieren wir jetzt“ sagt René Rump, Aftersales-Manager bei RSA Deutschland.

Fehlen Ersatzteile, kommen sie per Luftfracht. Fünf bis zehn Tage müssen die Werkstätten darauf warten. Die Flugkosten übernimmt RSA. Künftig will der Importeur eine branchenübliche Übernachtbelieferung ermöglichen. Das kommt jedoch nicht vor dem dritten Quartal.

Laut Astara hatte Maxus im vergangenen Jahr knapp 3000 Neuzulassungen, damit erreichte die noch junge chinesische Marke einen Marktanteil von über einem Prozent im Segment der leichten Nutzfahrzeuge.

Für das laufende Jahr rechnete Maxomotive früheren Angaben zufolge mit zusätzlichen Wachstumsimpulse durch den Fokus auf Dieselfahrzeuge, eine erweiterte Modellpalette und eine verbesserte Lieferfähigkeit.