"Soll das ein Witz sein?": Als Ford-CEO Jim Farley den VW-Konzern kalt erwischte

Ein Vorteil, in einem familiengeführten Unternehmen zu arbeiten, ist für Ford-CEO Jim Farley die schnelle Entscheidungsfindung. Wie das konkret aussieht, hat er jetzt beim Kongress der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News in einer Anekdote erzählt.

So habe Ford für die Zusammenarbeit mit Volkswagen im Bereich leichte Nutzfahrzeuge und Elektroautos innerhalb von 15 Minuten grünes Licht gegeben. Volkswagen hingegen brauchte zwei Monate, um das Abkommen zu genehmigen, sagte Farley im Gespräch mit Automotive-News-Herausgeber K.C. Crain.

Der Grund: VW musste die Zustimmung der Familien Piech und Porsche einholen, die den Hersteller kontrollieren, sowie des Bundeslandes Niedersachsen, das ein bedeutender Aktionär ist, und der Gewerkschaften des Unternehmens.

Warum aber ging es bei Ford so schnell? Farley erklärte, dass er nur einen kurzen Weg zum Büro des Vorstandsvorsitzenden Bill Ford gehen musste, um sofortiges Feedback zu erhalten. Ohne groß zu zögern habe der gesagt: "Ich denke, das ist richtig."

Nach kurzen Gesprächen mit einigen anderen Führungskräften rief Farley Volkswagen zurück und sagte: "Wir sind bereit." Die Antwort aus Deutschland: "Soll das ein Witz sein?" Der VW-Manager konnte nicht glauben, dass Ford den Deal so schnell durchgewunken hatte.

Offiziell wurde die Kooperation im Juni 2020 verkündet. Die neuen Ford-Elektromodelle Capri und Explorer basieren auf der MEB-Plattform von VW. Zukünftige Elektrofahrzeuge von Ford werden jedoch auf eigener Technologie basieren.

Farley fühlt sich der Ford-Familie verbunden, auch weil mehrere Familienmitglieder im Unternehmen tätig sind. "Bills Kinder sind mittlerweile in das Geschäft involviert. Die Ford-Familie ist nun in der sechsten Generation", sagte Farley und betonte, dass dieser persönliche Aspekt einzigartig sei. 

"Wir alle haben das Gefühl, für etwas Größeres als nur den Profit zu arbeiten. Wir wollen sicherstellen, dass diese Familie für weitere sechs Generationen erfolgreich bleibt", erklärte Farley. "Für mich persönlich verleiht das meiner Arbeit eine tiefere Bedeutung."

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche überprüft.