Audi: Umsatz und Gewinn eingebrochen, Hoffnung auf neue Modelle

Audi hat wie die Premiumkonkurrenten Mercedes und BMW im vergangenen Jahr Federn gelassen: Der Umsatz sank um 7,6 Prozent auf 64,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis erreichte noch 3,9 Milliarden Euro – fast 38 Prozent weniger als im Vorjahr.

Ein wesentlicher Grund dafür war der rückläufige Absatz: 2024 verkaufte Audi nur noch 1,67 Millionen Fahrzeuge – fast zwölf Prozent weniger als im Vorjahr. Auch bei den E-Autos ging der Absatz um 7,8 Prozent zurück. Hinzu kamen hohe Aufwendungen für die Restrukturierung, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger erklärte.

Allein durch die Schließung des Werks in Brüssel musste Audi 1,6 Milliarden Euro abschreiben. Auch deshalb ist das operative Ergebnis der Marke Audi auf 2,6 Milliarden Euro eingebrochen (Vorjahr: 4,8 Milliarden). Die Rendite bei Audi lag somit 2024 bei 4,6 Prozent.

Für das laufende Jahr setzt Döllner auf neue Modelle: „2025 setzen wir unseren Erneuerungskurs konsequent fort. Im Zentrum steht dabei die Verjüngung unseres Portfolios mit zahlreichen weiteren Modellen.“ Bis Ende des Jahres werde Audi das jüngste Portfolio im Wettbewerbsumfeld haben, heißt es in Ingolstadt. Der A5 (früher A4) wurde bereits 2024 erneuert, in diesem Jahr folgen A6 und Q3.

Im Fokus stehen in diesem Jahr die beiden weltweit größten Automärkte China und USA. In Amerika will Audi bis Ende 2026 mit zehn neuen Modellen punkten. Problematisch könnte dabei sein, dass Audi kein Werk in den USA besitzt und alle Autos importieren muss, was durch die gestiegenen Zölle deutlich teurer wird als bisher.

Mit dem verstärkten Engagement in Amerika will das Management die China-Schwäche ausgleichen, denn es gilt als ausgemacht, dass Audi seine frühere Stellung auf dem chinesischen Markt wohl nicht zurückerobern wird. Die einheimischen Hersteller gewinnen immer mehr Marktanteile. Audi will mit neuen, speziell für China entwickelten Modellen gegensteuern. Die neue Submarke AUDI soll gezielt junge Kunden ansprechen.

Audi will seine Kosten mit einem Sparprogramm senken, das unter anderem den Abbau von 7500 Stellen im indirekten Bereich vorsieht. Betriebsbedingte Kündigungen wird es aber nicht geben, die Jobgarantie wurde sogar bis 2033 verlängert. Zugleich hat das Unternehmen hohe Investitionen angekündigt.

Für das laufende Jahr ist der Vorstand vorsichtig optimistisch. „Wir haben noch einen harten Weg vor uns“, sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger. Trotzdem rechnet er mit einem Umsatz zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro, was deutlich über dem Vorjahreswert von 64,5 Milliarden Euro liegen würde. Die operative Marge soll zwischen sieben und neun Prozent betragen, 2024 lag sie bei sechs Prozent.

Trotz des schwachen Ergebnisses erhält die Belegschaft eine Erfolgsbeteiligung – mit 5310 Euro allerdings knapp 40 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Rivalen BMW und Mercedes ihre Zahlen präsentiert – auch sie verzeichneten Gewinneinbrüche von mehr als 30 Prozent.