Ford zurück in Le Mans: "Wir sind bereit, wie die Hölle zu fahren"

Es bedeutet die Rückkehr zum legendärsten und anspruchsvollsten Langstreckenrennen der Welt: Ford wird ab 2027 wieder mit einem Werksteam mit einem so genannten "Hypercar" in der Top-Klasse des FIA-"World Endurance Championship" (WEC) antreten. Die Ankündigung der "historischen" Rückkehr in die Le Mans-Spitzenliga machte der höchste Repräsentant des US-Autobauers, Chairman Bill Ford.

Er kündigte die Entwicklung eines Hypercars an, nannte aber noch keinerlei Einzelheiten. Ford will dort nicht nur mitfahren, sondern an die Siege der 60er Jahre anknüpfen.

"Wir treten bei Ford in eine neue Ära der Leistung und des Rennsports ein", kündigte Bill Ford an. "Wenn wir Rennen fahren, dann fahren wir, um zu gewinnen. Und es gibt keine Strecke oder kein Rennen, das mehr mit unserer Geschichte zu tun hat als Le Mans."

Zwischen 1966 und 1969 hatte Ford wiederholt Porsche und vor allem Ferrari in den Schatten gestellt. "Wir sind bereit, die Welt noch einmal herauszufordern und ‚wie die Hölle zu fahren‘", sagte Ford wörtlich.

Bereits 2016 war Ford nach langer Abwesenheit wieder in die GTE-Klasse des Langstreckenfahrens zurückgekehrt. Damals konnten die Amerikaner schon bei der ersten Teilnahme den ewigen Konkurrenten Ferrari besiegen.

In der Hypercar-Klasse wird Ford nun 2027 wieder mit zwei Fahrzeugen als Werksteam starten. 58 Jahre nach dem letzten Sieg in dieser Klasse will das "Blue Oval"-Team wieder ganz oben auf dem Podest stehen.

Die prestigeträchtige Le Mans-Topklasse hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Wiedergeburt erlebt. Mit Ford zusammen treten dort inzwischen 13 Werksteams an, so viele wie nie zuvor.

Ford hat sich beim Wiedereinstieg in die Le Mans-Topklasse für das amerikanische Reglement LMDh entschieden. Dies bedeutet den Rückgriff auf ein Einheits-Chassis und einen einheitlichen Hybridantrieb.

Auch andere Teilnehmer wie Porsche, BMW und Alpine setzen auf dieses Reglement. Toyota, Ferrari und Aston Martin dagegen starten im LMH-Reglement, das größere Möglichkeiten in der Konstruktion ermöglicht.

Ford ist zwar schon seit Anfang 2024 wieder in der Langstreckenmeisterschaft WEC dabei, allerdings nicht in der Top-Klasse "Hypercar" sondern in der darunter angesiedelten Klasse LMGT3. Dort setzt Ford einen modifizierten Mustang GT3 ein.