Nach Scheitern der Gespäche mit Honda: Foxconn lehnt Übernahme von Nissan ab

Nissans Optionen für eine Restrukturierung schwinden weiter. Nachdem bereits die Gespräche über eine Fusion mit Honda gescheitert sind, hat jetzt auch der taiwanesische Elektronik-Konzern Foxconn erklärt, kein Interesse an einer Übernahme von Nissan zu haben.

Unterdessen erklärten Nissan, Honda und Mitsubishi am Donnerstag die Fusionsgespräche für beendet. Die Absichtserklärung vom 23. Dezember sei damit ohne Ergebnis abgeschlossen. Statt dessen wollten die drei Unternehmen künftig "im Rahmen einer strategischen Partnerschaft" zusammenarbeiten. Dabei gehe es um die Themen Elektronik und Elektrifizierung.  
 

Foxconn-Verwaltungsratpräsident Young Liu hatte zuvor bei einer Pressekonferenz in New Taipei erklärt, Foxconn habe kein Interesse an einer Übernahme von Nissan. Vielmehr könne man sich eine Kooperation vorstellen.

Auf die Frage eines Reporters, ob Foxconn womöglich die 36prozentige Beteiligung von Renault an Nissan übernehmen werde, sagte Liu: "Wenn dafür eine operative Notwendigkeit besteht, ziehen wir es in Betracht. Aber unser Ziel ist nicht der Kauf dieser Anteile, unser Ziel ist eine Kooperation."

Liu bestätigte Gespräche von Foxconn mit dem Nissan-Allianzpartner Renault Group. Einzelheiten dazu ließ er aber offen. Renault ist mit 36 Prozent an Nissan beteiligt, hat aber bereits erklärt, sich davon trennen zu wollen. Mit den Einnahmen will Renault seine eigene Elektrifizierungs-Strategie vorantreiben.

Weder Renault noch Nissan wollten zu den Äußerungen des Foxconn-Managers Stellung nehmen. Beide Autobauer werden am Donnerstag ihre neuesten Quartalsergebnisse veröffentlichen. Dann dürfte das Ausmaß der Schwierigkeiten bei Nissan noch klarer werden.

Eine Übernahme von Nissan durch Foxconn würde den japanischen Autobauer mit den dringend erforderlichen frischen Finanzmitteln versorgen. Nissan kämpft mit weltweit sinkenden Verkäufen und wird aufgrund seines Produktportfolios und stark von chinesischen Rivalen bedrängt.

Foxconn ist einer der größten Elektronik-Auftragsfertiger der Welt. Unter anderem produziert das taiwanesische Unternehmen für Apple und Nvidia.

Mit dem deutschen Zulieferer ZF betreibt Foxconn schon seit 30 Jahren gemeinsam Fahrgestell-Komponenten in China. Das 50:50-Joint Venture ZF Foxconn will seinen Absatz in China bis 2029 verdoppeln und baut dazu derzeit ein weiteres Werk in Shenyang.