Mitsubishi erwägt Rückzug aus Honda-Nissan-Fusion

Honda und Nissan wollen sich in einer Holding-Struktur zusammenschließen, um einen neuen japanischen Autoriesen zu schaffen. Der deutlich kleinere Hersteller Mitsubishi, meist nur in einem Nebensatz erwähnt, sollte sich ebenfalls anschließen. Doch es kommt offenbar anders.

Denn Mitsubishi beabsichtigt einem Bericht der japanischen Tageszeitung "Yomiuri" zufolge, sich an der geplanten Fusion nicht zu beteiligen. Stattdessen will Mitsubishi demnach ein unabhängiger, börsennotierter Hersteller bleiben, der mit Honda und Nissan nur in einigen Punkten kooperiert.

Die Zeitung beruft sich auf nicht genannte Quellen aus Unternehmenskreisen. Dagegen schrieb Mitsubishi in einer Erklärung, man prüfe verschiedene Optionen und habe noch keine Entscheidung getroffen. Ein Dementi ist das nicht.

Mitsubishi-CEO Takao Kato stand bei der Ankündigung des Zusammenschlusses im Dezember gemeinsam mit seinen Kollegen von Honda und Nissan auf der Bühne. Damals sagte er, sein Unternehmen werde bis Ende Januar entscheiden, ob es sich an der Integration beteiligen wolle.

Am Rande des Tokioter Autosalons im Januar sagte Kato vor Reportern, dass die Entscheidung von weiteren Einzelheiten über die von Honda und Nissan vorgeschlagene Integration abhängen werde. So sei es noch zu früh, um zu bewerten, wie groß etwa die Synergien tatsächlich sein könnten.

Als selbstverständlich wollte er die Teilnahme von Mitsubishi an dem Zusammenschluss jedenfalls nicht verstanden wissen. Eine Entscheidung wird nun bei der Vorlage der Quartalszahlen Anfang Februar erwartet. Nissan ist der größte Aktionär von Mitsubishi.

Ein Alleingang würde Mitsubishi vor hohe Hürden stellen in einer Zeit, in der globale Autohersteller ihre Kräfte bündeln, um große Stückzahlen zu liefern und Entwicklungskosten zu teilen. Mitsubishi verkauft weltweit weniger als eine Million Fahrzeuge pro Jahr.

Honda-CEO Toshihiro Mibe und Nissan-CEO Makoto Uchida haben das Ziel, gemeinsam zu einem "Weltklasse-Mobilitätsunternehmen" zu werden. Der mögliche Umsatz wurde auf über 30 Billionen Yen (190,85 Milliarden US-Dollar) beziffert, der Betriebsgewinn auf mehr als drei Billionen Yen (19,1 Milliarden Dollar).

Honda und Nissan wollen bis Juni eine Vereinbarung abschließen und die Holding bis August 2026 gründen. Sie planen, das neue Unternehmen zu diesem Zeitpunkt an die Börse zu bringen. Sowohl Honda als auch Nissan würden dann von der Tokioter Börse verschwinden und zu Tochtergesellschaften der neuen Holding werden.

Die Überkreuzbeteiligungen von Nissan an Mitsubishi und Renault könnten die Gespräche allerdings erschweren. Im November hat Mitsubishi bereits einen Teil der Nissan-Beteiligungen zurückgekauft, die zu diesem Zeitpunkt etwa zehn Prozent der ausstehenden Mitsubishi-Aktien ausmachten.

Unterdessen gleichen Nissan und Renault ihre gegenseitige Überkreuzbeteiligung an, sodass beide Seiten noch 15 Prozent am jeweils anderen Unternehmen halten. Das soll zu einem ausbalancierten Machtverhältnis führen.

Das wichtigste Argument für den geplanten Zusammenschluss von Honda und Nissan sind die Skaleneffekte. Diese würden sich auf die etwa 7,2 Millionen Fahrzeuge auswirken, die beide Hersteller zusammen jährlich weltweit verkaufen. 

Mitsubishi würde weitere 895.000 Fahrzeuge beisteuern, wodurch sich die Gesamtzahl auf mehr als acht Millionen verkaufte Neuwagen erhöhen würde. Zur Einordnung: Der große japanische Rivale Toyota verkaufte in dem am 31. März 2024 zu Ende gegangenen Geschäftsjahr über elf Millionen Autos.

Dieser Artikel ist zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.