Preise wie bei Porsche: Nio will in Europa deutlich teurer werden

Nio dreht in Europa an der Preisschraube. Der Hersteller wird seine Fahrzeuge in Zukunft in etwa so teuer verkaufen wie Porsche, sagte CEO William Li. Es sei eine Reaktion auf die höheren EU-Zölle auf in China hergestellte Elektroautos.

Die Einfuhrzölle auf Nio-Fahrzeuge sind von 10 Prozent auf 31 Prozent gestiegen. Gegenüber Analysten sagte Li: "Mit dem Tarif in Europa wird der Verkaufspreis im Grunde auf dem Niveau des Preises für einen Porsche liegen. In diesem Fall wird der Markt immer begrenzter."

Auf den Absatz von Nio in Europa dürfte sich das negativ auswirken. Schon jetzt sieht es da nicht gerade rosig aus. Laut Dataforce hat Nio in den ersten zehn Monaten des Jahres nur 1513 Autos verkauft – 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die EU-weiten Verkäufe wurden maßgeblich vom deutschen Automarkt belastet, wo Nio mit 338 Neuwagen sogar 72 Prozent weniger verkaufte. Das Einstiegsmodell ET5 war in Deutschland förderfähig, bis der Umweltbonus Ende 2023 abgeschafft wurde.

Der Bestseller des Herstellers, das mittelgroße SUV EL6, beginnt in Deutschland aktuell bei 65.500 Euro und liegt damit deutlich unter dem Grundpreis des elektrischen Porsche Macan, der mindestens 80.700 Euro kostet.

Das Nio-Modell ist 12.000 Euro günstiger zu haben, wenn die Kunden die Batterie mieten statt zu kaufen und damit Zugang zu Nios Netzwerk von 56 Batteriewechselstationen in ganz Europa erhalten.

Li will trotz des handelspolitischen Gegenwinds an Europa festhalten. Auch die geplante Markteinführung der Budget-Marken Onvo und Firefly soll weiterverfolgt werden. In China ist der Onvo L60 – ein Rivale für Teslas Model Y – bereits zu kaufen.

Diesen Monat will Nio in China das erste Modell von Firefly vorstellen: ein Kleinwagen, der auch mit Blick auf Europa entwickelt wurde und mit den kommenden kompakten Elektroautos des Volkswagen-Konzerns konkurrieren soll.

Besser als in Deutschland läuft es für Nio in Norwegen. Dort konnte der Hersteller seinen Absatz in den ersten zehn Monaten um 66 Prozent auf 780 Fahrzeuge steigern. Norwegen ist nicht EU-Mitglied, die Einfuhrzölle werden dort nicht fällig.

Nach wie vor ist jedoch China der wichtigste Markt für Nio: Dort wurden die meisten der insgesamt 170.257 Neuwagen bis einschließlich Oktober verkauft. Dazu zählten auch bereits 4319 Onvo L60.

Von den günstigeren Onvo- und Firefly-Modellen erhofft sich Nio in Europa bald einen Absatzschub, was wiederum den Aufbau von mehr Batteriewechselstationen vorantreiben würde, wodurch der Hersteller für Kunden insgesamt interessanter werden soll.

"Auf den globalen Märkten wird sich Nio mehr auf die Marke Onvo stützen", erklärte Li den Analysten. Profitabel ist der Hersteller bislang nicht; im dritten Quartal belief sich der Verlust auf 721 Millionen US-Dollar.

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.