Stellantis: Auslieferungen in Europa und Nordamerika fallen

Die Auslieferungen von Stellantis sind im dritten Quartal in Europa und Nordamerika stark zurückgegangen. Der Vielmarken-Konzern arbeitetet daran, überschüssige Auto-Bestände abzubauen.

Stellantis hatte am 30. September eine Gewinnwarnung veröffentlicht und wenig später einen Umbau seines Top-Managements verkündet. Unter anderem wird Vorstandschef Carlos Tavares spätestens  Anfang 2026 seinen Posten abgeben. Die jetzt veröffentlichten Auslieferungszahlen unterstreichen die aktuellen Probleme des Volkswagen-Konkurrenten.

In Europa fielen die Auslieferungen um 17 Prozent auf 496.000 Fahrzeuge, verglichen mit 599.000 im gleichen Zeitraum 2023, und in Nordamerika um 36 Prozent auf 299.000 Fahrzeuge, verglichen mit 470.000, teilte Stellantis in einer Pressemitteilung mit.

Es ist das erste Mal, dass der angeschlagene Automobilhersteller, dessen Aktienkurs in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent gefallen ist, Quartalszahlen zu den Auslieferungen veröffentlicht. Das Unternehmen gibt normalerweise keine quartalsweisen Verkaufszahlen bekannt.

Weltweit sanken die Auslieferungen um 20 Prozent auf 1.148.000 Fahrzeuge. Stellantis erklärte, dass die Auslieferungen schneller zurückgingen als die Verkäufe „aufgrund vorübergehender Auswirkungen von Übergängen in unserem Produktportfolio und Initiativen zur Reduzierung der Händlerbestände“.

Der Rückgang der europäischen Auslieferungen sei hauptsächlich auf verzögerte Markteinführungen von Modellen auf der kostengünstigen Smart-Car-Plattform der Gruppe zurückzuführen, darunter der Citroën C3 und der elektrische e-C3, sagte Stellantis.

In den USA, wo Händler kürzlich öffentlich Tavares wegen unhaltbarer Preiserhöhungen kritisierten, sei der Rückgang auf „vorab angekündigte Produktionskürzungen zur Reduzierung der Händlerbestände“ und auf Lücken in den Modellreihen der Marken Jeep und Dodge zurückzuführen.

Lateinamerika war die einzige positive Region für Stellantis. Dort siegen die Auslieferungen um 14 Prozent auf 259.000 Fahrzeuge, fast genauso viele wie in Nordamerika.

Die Auslieferungen der Marke Maserati, die ihre Finanzergebnisse separat ausweist, fielen im Quartal um 60 Prozent auf 2.100 Fahrzeuge.

Stellantis hatte im September seine Prognose für die operative Gewinnmarge 2024 gesenkt und angekündigt, in diesem Jahr bis zu 10 Milliarden Euro (10,9 Milliarden US-Dollar) an Barmitteln zu verbrennen, während es sich verpflichtete, die Produktion zu drosseln und große Rabatte anzubieten, um das US-Geschäft wiederzubeleben.

Tavares hat versprochen, die Probleme in den USA zu beheben und hat diesen Monat sein Führungsteam umgebaut, darunter die Ernennung eines neuen CFOs sowie neuer COOs für Europa und Nordamerika.