56 Milliarden Dollar für Elon Musk? Was für und was gegen seine Forderung spricht

Der E-Autohersteller Tesla bittet seine Aktionäre, das Anfang 2024 von einem Gericht in Delaware gekippte 56-Milliarden-Dollar-Aktienpaket (ca. 51 Mrd. Euro) für CEO Elon Musk wieder in Kraft zu setzen. Wall Street-Analysten sehen in der Abstimmung der Aktionäre am 13. Juni einen richtungsweisenden Moment für Tesla und Musk.

Auf einer Website, die Tesla für die Aktionärsversammlung eingerichtet hat, argumentiert der Hersteller, dass Musk seine aktienbasierte Vergütung verdient habe. Denn die Aktionäre genehmigten 2018 ein Aktienpaket, das mit ehrgeizigen Wachstumszielen von Tesla verbunden gewesen sei, die auch erreicht worden seien.

Der ursprüngliche Vergütungsplan wurde im Januar von der Richterin Kathaleen McCormick vom Court of Chancery in Delaware für ungültig erklärt. Sie entschied, dass es sich dabei um eine „unfassbare Summe“ gehandelt habe, die von einem Vorstand befürwortet worden sei, der nicht ausreichend unabhängig von Musk gewesen sei.

Als Tesla im April ankündigte, neu abstimmen zu lassen, sagte die Chefin des Tesla-Verwaltungsrates, Robyn Denholm, dass das Gericht in Delaware die Aktionäre übervorteile, da Musk in den letzten sechs Jahren trotz der Erfüllung ehrgeiziger Wachstumsziele kein Gehalt erhalten habe. Tesla war im vergangenen Jahr der weltweit größte Hersteller von Elektroautos.

Tesla versucht auch, seinen Firmensitz von Delaware nach Texas zu verlegen, wo sich viele große Unternehmen aufgrund geringer Steuern niedergelassen haben. Tesla hatte seine Firmenzentrale in Kalifornien bereits 2021 nach Austin, Texas, verlegt.

Wir nennen die wichtigsten Argumente der bevorstehenden Abstimmung:

Musks massives Aktienpaket deckt seine Vergütung von 2018 bis heute ab und basiert nicht auf künftigen Leistungen. Obwohl es ein riesiger Geldsegen für Musk wäre, argumentieren Führungskräfte von Tesla, dass die Aktionäre des Herstellers in den letzten sechs Jahren ebenfalls massiv von Musks Führungsqualitäten profitierten.

Tesla gab auf seiner Website an, dass die Aktionäre des Herstellers von März 2018 bis 2023 eine Gesamtrendite von 1100 Prozent erhielten. Im gleichen Zeitraum habe Tesla einen Nettoverlust in einen gesunden Nettogewinn umgewandelt, da die Fahrzeugproduktion im letzten Jahr um das Siebenfache auf mehr als 1,8 Millionen Fahrzeuge gestiegen sei.

„Um überhaupt eine Vergütung für seine Arbeit als CEO zu erhalten, musste Elon über einen Zeitraum von zehn Jahren äußerst ehrgeizige finanzielle und operative Ziele erreichen“, so Tesla. „Elon hat diese Ziele erreicht und damit einen enormen Wert für die Aktionäre geschaffen.“

Musk beziehe kein Gehalt von Tesla und werde durch Aktienzuteilungen entschädigt. „Um sicherzustellen, dass Elons Vergütung weiterhin mit den Interessen der Aktionäre übereinstimmt, verlangt das Paket, dass er alle Anteile, die ihm durch Aktienoptionen zugeteilt wurden, fünf Jahre lang nach Ausübung der Optionen hält.“

Zwei Beratungsunternehmen empfehlen den Tesla-Aktionären, das 56-Milliarden-Dollar-Aktienpaket für Musk abzulehnen. Die beiden renommierten Unternehmen sind Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis. ISS schrieb Ende Mai in einem Bericht, dass der „Gesamtwert der Vergütungen selbst angesichts des Erfolgs des Unternehmens überhöht ist".

Das Unternehmen teilte auch mit, dass das Vergütungspaket „die anderen ursprünglichen Ziele des Vorstands, CEO Musk auf die Interessen der Tesla-Aktionäre zu fokussieren, nicht erreicht hat“.

Laut Reuters sprach sich Glass Lewis gegen das Vergütungspaket für den CEO aus, weil es „übermäßig groß“ sei, weil es die Anteile der derzeitigen Aktionäre verwässern würde und weil Musk „eine Reihe außergewöhnlicher, zeitaufwändiger Projekte“ habe, zu denen auch X gehöre.

Morgan Stanley führte Ende Mai eine Investorenumfrage per E-Mail durch und erhielt 109 Antworten, so das Investmentunternehmen. 57 Prozent der Befragten rechneten demnach mit einer Zustimmung zu Musks Aktienpaket, während 23 Prozent davon ausgingen, dass es abgelehnt werden würde.

„Die Teilnehmer der Umfrage glauben, dass die mögliche Zustimmung zu Elons Vergütungspaket die Aktie in die Höhe treiben wird“, so Morgan Stanley in einer Research Note vom 31. Mai. Die meisten Teilnehmer erwarteten demnach einen Anstieg der Aktien um drei bis fünf Prozent. Für den Fall, dass Musks Vergütungspaket abgelehnt werde, rechneten die meisten der Befragten mit einem Rückgang des Aktienkurses um sechs bis zehn Prozent oder mehr.

Eine andere Wall Street Firma, Piper Sandler, gab an, dass es schwierig sei, ein Ergebnis zu prognostizieren, da Tesla einen hohen Prozentsatz an Kleinaktionären habe und die institutionellen Investoren unschlüssig wirkten, ob sie eine Zustimmung empfehlen sollten. „Wir haben die Aktionäre nicht befragt, und für uns fühlt sich eine Prognose wie ein Glücksspiel an“, so Piper Sandler am 3. Juni.

Musk ist nicht nur der größte Einzelaktionär von Tesla, sondern auch Gründer und CEO von SpaceX, Gründer der Tunnelfirma The Boring Co. und Gründer von Neuralink, einem Unternehmen für Gehirnimplantate. Im Jahr 2022 kaufte Musk die Social-Media-Plattform Twitter und benannte sie in X um, und im vergangenen Jahr gründete er das Unternehmen für künstliche Intelligenz xAI.

Der Text stammt von unsere Partnerportal Automotive News. Er wurde mit Hilfe von KI aus dem Englischen übersetzt und anschließend redaktionell bearbeitet.