Herr Huettl, ist das Ziel von Opel, bis 2028 zu 100 Prozent elektrisch zu werden, jetzt flexibler, da sich der Markt für E-Autos verlangsamt?
Derzeit gibt es viele Diskussionen über den Weg zur Elektrifizierung. Für uns ist klar, dass die Zukunft elektrisch ist, aus zwei Gründen. Erstens: Wir denken, dass Elektroautos die besseren Autos sind, aus Gründen, die wir alle kennen – die Beschleunigung, die Sanftheit, das Fehlen von Lärm, die Möglichkeit, ohne fossile Brennstoffe zu fahren.
Zweitens: Wir sehen die Elektromobilität als den einzigen gangbaren Weg für einen Massenmarkt-Hersteller, ein CO2-neutrales Unternehmen zu werden, was unser klares Ziel mit Stellantis bis 2038 ist. Dieses Jahr wird Opel der erste deutsche Hersteller sein, der eine vollständig elektrifizierte Produktpalette hat. Mit der Einführung des Frontera und des Grandland wird jedes Modell in unserer Pkw-Palette mit einer Antriebsoption erhältlich sein, die auch vollelektrisch ist. Diese Multi-Energy-Strategie versetzt uns in eine gute Position für die Höhen und Tiefen, die auf dem Weg zur Elektrifizierung unvermeidlich sein werden.
Wird Opel dann auch nach 2028 weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkaufen?
Wir verfolgen eindeutig unseren Weg zur Elektrifizierung. Heute sind wir bereits auf das vorbereitet, was in den nächsten Jahren passieren könnte. Letztendlich sind wir fest entschlossen, auf eine vollelektrische Produktpalette umzusteigen, und unser Fahrplan ist sehr klar. Die Multi-Energy-Plattformen sind extrem wichtig für den ersten Schritt zur Elektrifizierung. Sie helfen uns, Auswirkungen auf das Produktionsnetz zu mildern. Im nächsten Schritt werden unsere zukünftigen Modelle nur noch elektrisch sein.
Wird die Einführung von günstigeren Elektroautos wie dem Frontera den vollelektrischen Absatz von Opel ankurbeln?
Definitiv. Wir müssen unser Angebot ständig verbessern und attraktiver sowie erschwinglicher machen. Das ist ein Schlüsselelement für die Wettbewerbsfähigkeit im EV-Segment. Der Frontera ist sehr wichtig für uns – wir haben dieses Jahr einen entscheidenden Schritt gemacht, um die Elektromobilität attraktiver zu machen, indem wir den Corsa Electric unter 30.000 Euro anbieten. Der Frontera repräsentiert den nächsten Schritt in Richtung EV-Erschwinglichkeit, bei rund 29.000 Euro für ein äußerst vielseitiges, familien- und nutzerfreundliches SUV. Auch der neue Grandland ist sehr wichtig. Er bietet uns ein vollelektrisches kompaktes SUV, das in einem sehr dynamischen Segment konkurriert.