Trendwende? E-Autos mit höchstem Marktanteil in diesem Jahr

Das Neuwagengeschäft kommt in Deutschland nicht in Schwung – aber für E-Autos gibt es einen Lichtblick: Im September ging die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um sieben Prozent zurück (insgesamt 208.848 Neuwagen), wie die aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) zeigen.

Zugleich stieg der Anteil batterieelektrisch betriebener Fahrzeuge (BEV) an den Neuzulassungen auf 16,5 Prozent. So hoch war der Anteil seit Jahresanfang nicht. E-Autos überflügeln damit auch wieder Fahrzeuge mit Dieselantrieb. Ob dies jedoch wirklich eine Trendwende ist, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. 

Vergangenes Jahr im August endete die E-Auto-Förderung für Dienstwagen, entsprechend waren im September 2023 die Neuzulassungszahlen für Elektroautos eingebrochen. Womöglich sehen wir im September 2024 nur eine statistische Korrektur.

Legen die E-Auto-Anteile in den verbleibenden Monaten des Jahres jedoch weiterhin zu, wäre das die Trendwende – und dafür spricht einiges. Volkswagen hat zum Beispiel den Preis für sein Kompaktmodell ID.3 auf unter 30.000 Euro gesenkt.

Stellantis bringt mit dem chinesischen Modell Leapmotor T03 einen Stromer für unter 20.000 auf den Markt. Weitere preiswerte Stromer wie der Skoda Elroq oder der Citroen e-C3 erleben noch dieses Jahr ihre Verkaufspremiere.  

Und nicht zuletzt dürften viele Hersteller immer häufiger üppige Rabatte anbieten. Denn im kommenden Jahr müssen vor allem Unternehmen wie VW und Stellantis mehr E-Autos verkaufen. Sonst drohen angesichts verschärfter CO2-Flottenziele der EU üppige Strafzahlungen.  

Etwas überraschend ist der Rückgang von sieben Prozent im September. Damit ist der deutsche Automarkt im laufenden Jahr jetzt ins Minus gerutscht. Zwischen Januar und September 2024 gab es 2.116.074 Neuzulassungen und damit ein Prozent weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. 

Auffällig ist in diesem Jahr der fast ungebremste Anstieg der Hybrid-Fahrzeuge. Mittlerweile kommen die einfachen Elektro-Verbrenner-Antriebe, die Toyota als erster Hersteller vor mehr als 20 Jahren populär machte, auf fast 30 Prozent Marktanteil. Im September waren es 29 Prozent – so viel wie noch nie.

Hybrid-Pionier Toyota zählt im September auch zu den wenigen Gewinnern mit einem Plus von 28 Prozent. Auch aufs Jahr gerechnet schlagen sich die Japaner gut. Mit 67.258 neu zugelassenen Autos verbuchen sie bisher einen Jahreszuwachs von 15 Prozent. 

Noch erfolgreicher ist 2024 Skoda. Die tschechische Volkswagen-Marke wuchs im September in einem schrumpfenden Markt um fast 35 Prozent. Auf Jahressicht liegt Skoda mit mehr als 24 Prozent im Plus.

Überhaupt: Unter den 30 größten deutschen Herstellern wachsen in diesem Jahr fast ausschließlich ausländische Marken. Lediglich Porsche, Opel und VW verbuchen seit Jahresanfang ein Zulassungsplus – jedoch längst nicht in der Größenordnung wie Skoda, Toyota oder Volvo.  

Insbesondere die Premiummarken Mercedes (minus elf Prozent) und Audi (minus 17,7) haben 2024 einen schweren Stand auf ihrem Heimatmarkt (und nicht nur dort). BMW stagniert bisher in 2024 mit einem Mini-Plus von 0,4 zwischen Januar und September. Immerhin: bei der britischen Tochtermarke Mini sieht es mit einem Septemberplus von 16 Prozent etwas besser aus.