Ranking: Skoda und ein VW-Modell überraschen im September

Deutschlands Automarkt wartet im September mit einigen Überraschungen auf. Da ist zum einen der übergroße Rückgang von sieben Prozent (insgesamt 208.848 Neuzulassungen). Zum anderen der recht deutliche Anstieg bei Elektroautos. Deren Anteil lag im September bei 16,5 Prozent, der Jahresschnitt liegt bei rund 13 Prozent.

Beim Blick auf die Modelle wird klarer, wer im vergangenen Monat die Elektro-Zulassungen getrieben hat: Es sind Autos aus dem Volkswagen-Reich, die für das Hoch sorgen. Zwei Modelle ragen dabei heraus.

Zum einen der Skoda Enyaq. Mit einem Plus von 200 Prozent rangiert der Tscheche vor dem Model Y von Tesla und ist im September das beliebteste Elektroauto hierzulande. Damit schafft es der Enyaq unter die Top Ten aller Modelle mit Platz neun. 

Zum anderen zeigt sich immer mehr, dass der ID.7 von VW Anlass zu Hoffnung für das gebeutelte Unternehmen bietet. Mit 2673 Neuzulassungen ist das elektrische Passat-Pendant auf Platz drei der E-Autos und liegt auf Platz 17 unter allen Modellen. Auch der ID.4 zeigt mit plus 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigende Tendenz. 

Im Oktober dürfte sich überdies die Rabattaktion für den ID.3 bemerkbar machen. Ende September hatte VW den Preis für das Kompaktmodell auf unter 30.000 Euro gedrückt.

An der Spitze steht im September der VW Tiguan vor dem Golf, gefolgt vom Mini auf Platz 3, der im Vorjahresmonat noch auf Platz 9 gelegen hatte. Die SUVs bleiben insgesamt begehrt: Vier der zehn meistverkauften Fahrzeugmodelle gehören zu diesem Segment.

Besonders stark steigern konnte sich auch der Opel Astra. Ein Plus von 72,4 Prozent auf 3780 Zulassungen sorgte für einen Sprung von Platz 24 auf Platz 4 in der Rangliste. Im Zeitraum von Januar bis September hat sich der Absatz sogar mehr als verdoppelt.

Deutlich Federn lassen musste der VW T-Roc, dessen Verkaufszahlen um 37,6 zurückgingen. Das reichte nur noch für Platz 5 statt wie im September 2023 für Platz 2.

Gewinner ist jedoch Skoda. Neben dem Enyaq verbuchte auch der Karoq einen deutlichen Zuwachs von 95,2 Prozent. Insgesamt kommt Skoda im September in einem schrumpfenden Markt auf 35 Prozent Plus und verdrängt beim Marktanteil Audi auf Platz vier. 8,2 Prozent sind für die Tschechen der höchste jemals beobachtete Marktanteil.

Nach einem massiven Einbruch in der ersten Jahreshälfte erholen sich die Zulassungszahlen der Elektroautos langsam wieder. Im September stiegt der Absatz um rund 8,7 Prozent auf 234.479 Fahrzeuge. Das lag zwar vor allem daran, dass im September 2023 die E-Auto-Kaufprämie für Unternehmen ausgelaufen ist und die E-Auto-Zulassungen deshalb besonders niedrig waren. Ein positives Zeichen für Stromer ist es dennoch.

Im kommenden Jahr dürften nach derzeitigem Stand die Verkaufszahlen von Elektroautos weiter steigen. Der Grund dafür sind die verschärften CO2-Flottenziele der EU. Um Strafzahlungen zu vermeiden, sind die Unternehmen geradezu gezwungen, mehr Elektroautos zu verkaufen.

Stark bei den E-Autos waren vor allem die Marken VW und Skoda. Abgestürzt ist hingegen Tesla: Der Pionier kam mit allen Modellen zusammen auf nur auf 3758 Neuzulassungen. Opel hat allein vom Astra mehr Fahrzeuge verkauft.

Bei den konventionellen Modellen fällt der Skoda Karoq mit einem Plus von 95,2 Prozent auf. Mit einem Absatz von 2416 Autos lag er trotzdem noch deutlich hinter dem VW T-Roc mit gleicher Technik.

Der Aufstieg chinesischer Hersteller lässt weiter auf sich warten. MG ZS und MG4 rangierten auf den Plätzen 152 und 153 noch hinter den Porsche-Modellen 911 und Tayan (Platz 133 und 134). Modelle von Great Wall und BYD schafften nur zweistellige Zulassungszahlen.

Ob sich das in den kommenden Jahren ändert, bleibt abzuwarten. Technisch sind die Chinesen bei der E-Mobilität mindestens auf Augenhöhe und beim Infotainment oft sogar vor den europäischen Hersteller. Der Preisvorteil aufgrund der geringeren Produktionskosten in China dürfte durch die geplanten Zölle teilweise zunichtegemacht werden.