Die Entscheidung von ACC über den Baustopp fällt in eine Phase allgemeiner Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Elektromobilität in Europa. Die Nachfrage nach Elektroautos ist in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen. In diesem Jahr dürften die Verkaufszahlen in Deutschland rund ein Drittel unter denen des Vorjahres liegen.
Neben ACC hat deswegen auch der chinesische Zellproduzent SVolt seine Pläne in Deutschland revidiert. Die zweite Zellfabrik in der Lausitz ist abgesagt, auch am schon 2020 ausgewählten ersten Standort im Saarland ist bisher nichts passiert.
"Bei SVolt ist neben einer ohnehin geringen Planungssicherheit auf unterschiedlichsten Ebenen – von international drohenden Strafzöllen bis hin zu Marktverzerrungen durch langwierige sowie ungleich verteilte Fördermittel – nun außerdem ein signifikantes Kundenprojekt weggefallen“, verteidigte SVolt-Deutschlandchef Kai-Uwe Wollenhaupt die Entscheidung.
Laut Medienberichten soll BMW einen Auftrag wegen nicht einhaltbarer Lieferfristen seitens SVolt zurückgezogen haben. Hinzu kämen die wieder aufflammenden Diskussionen über das Verbrenner-Aus in der EU, die sich kontraproduktiv auf die geplanten Fabriken auswirkten.