Alfa Romeo Milano: Wie sich der erste Elektro-Alfa fährt

Das Cuore Sportivo von Alfa Romeo hatte zuletzt einen eher schwachen Schlag und die Herzen der Alfisti haben geblutet. Denn Giulia und Stelvio sind in Würde ergraut und seit dem Tonale haben die Italiener nichts Neues mehr zu Wege gebracht. Und das ist jetzt auch schon wieder fast drei Jahre her.

Doch jetzt steigt der Puls und die sportlich-schöne Stellantis-Tochter will einmal mehr unser Herz erobern – mit einem SUV knapp unterhalb der Kompaktklasse. Dazu wagt sich die Marke mit dem Milano noch in diesem Sommer zu Schätzpreisen knapp unter 30.000 Euro in das Segment, in dem die Musik in Europa am lautesten spielt.

Zwar ist der Milano wie fast jeder Alfa - ja, selbst die jüngeren - von herzzerreißender Schönheit. Und weil es so ein Auto bei den Italienern noch nie gegeben hat, streichen sie ihre Identität mit ihrem formatfüllend in den von gleißenden LED-Punkten flankierten Scudetto-Kühlergrill gefrästen Markenlogo, mit riesigen Schriftzügen oder leuchtenden Alfa-Signets im Innenraum besonders dick heraus.

Doch im Grunde ist der 4,17 Meter lange Viertürer mit dem unkonventionellen, von der Giulia TZ aus den 1960ern inspirierten Heck ein vergleichsweise gewöhnliches Kind aus der großen Stellantis-Familie und nicht mehr als die Italo-Variante des Opel Mokka, der dagegen plötzlich wirkt wie kalter Kaffee. Die Technik jedenfalls ist weitgehend identisch und der Milano fußt auf dem gleichen Baukasten, den Stellantis für all seine Kleinwagen vom Corsa über den Peugeot 2008 bis zum Jeep Avenger nutzt.

Für die Italiener beginnt damit allerdings der Aufbruch ins Elektro-Zeitalter. Denn neben den neuen Mild-Hybriden mit einem mageren 1,2-Liter-Dreizylinder von 136 PS und dafür einer vergleichsweise großen Batterie für wenigstens ein paar Meter rein elektrischer Fahrt gibt es den Milano als ersten Alfa für Schätzpreise ab etwa 40.000 Euro auch nur mit Batterie statt Benzintank – zunächst jedoch nur mit den üblichen 156 PS und den 54 kWh aus Corsa & Co, für die sie in Mailand eine Normreichweite von 410 Kilometern errechnet haben.

Doch wissen sie selbst am allerbesten, dass man echten Alfisiti mit solch mageren Motoren eigentlich nicht kommen muss – und haben deshalb schon einen Nachschlag angekündigt: Deshalb wird es mittelfristig nicht nur den Hybriden mit Allrad geben, sondern die Generation E bekommt zudem eine Sportversion, bei der eine 240 PS starke E-Maschine zum elektrischen Herzschrittmacher werden soll.