Billig-SUV HS: MG greift auch mit Verbrenner in Europa an

Mit einem Elektroauto-Anteil von über 50 Prozent hat sich MG im E-Markt etabliert. Die einst urbritische Marke, seit langem im Besitz des chinesischen SAIC-Konzerns, feiert bislang als einziger chinesischer Importeur relevante Verkaufserfolge hierzulande, vor allem mit dem Elektro-SUV MG 4.

Doch mit dem neuen HS, der noch in diesem Herbst auf den Markt kommt, zielt MG nicht auf Konkurrenten wie den VW ID.4 oder den Ford Explorer. Stattdessen nimmt das kompakte SUV etablierte Modelle der Verbrennerklasse wie den Ford Kuga oder den VW Tiguan ins Visier – und das zu einem Startpreis von 27.990 Euro. Damit liegt der HS rund ein Drittel unter den Preisen der deutschen Konkurrenz.

Trotz seines günstigen Preises ist der HS kein "Billigheimer". Das Design ist solide und unauffällig, ganz in der Tradition seiner Mitbewerber. Beim Generationswechsel wächst er um fünf Zentimeter und erreicht nun eine Länge von 4,66 Metern. Der verlängerte Radstand sorgt für großzügige Platzverhältnisse, vor allem in der zweiten Reihe. Der Kofferraum fasst 507 Liter – ein Zuwachs von 44 Litern – und ist damit alltagstauglich.

Das Cockpit kombiniert digitale Instrumente und einen großen Touchscreen mit klassischen Bedienelementen am Lenkrad und in der Mittelkonsole. Die Verarbeitung wirkt trotz einiger Kunststoffelemente keineswegs billig.

Der HS bietet also ein gutes Platzangebot und eine angemessene Ausstattung. Dazu gehören Assistenzsysteme, Lack und Leder sowie zahlreiche Komfortextras. Zum Start gibt es einen klassischen Verbrennungsmotor: ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 170 PS und 275 Nm.

Dieser kann entweder mit einem Handschaltgetriebe oder einer siebenstufigen Doppelkupplung kombiniert werden. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er in 9,4 Sekunden und erreicht mühelos die 200-km/h-Marke.

Besonders spannend ist jedoch die zweite Motorvariante, die MG noch in diesem Jahr nachreichen will: ein Plug-in-Hybrid. Mit einem 21,4-kWh-Akku, einem 142 PS starken Benziner und einer 184 PS starken E-Maschine verspricht dieser Antrieb eine elektrische Reichweite von über 100 Kilometern. Ein zusätzlich eingebauter 61-kW-Generator ermöglicht eine Gesamtreichweite von mehr als 1000 Kilometern – ein Wert, der so manchen Diesel-Fahrer ins Grübeln bringen könnte.

Zwar hat MG den Preis für den Plug-in-Hybrid noch nicht bekanntgegeben. Doch wenn selbst das aktuelle Top-Modell des HS nur 31.990 Euro kostet, dürfte die Hybridversion unter 35.000 Euro starten. Damit wäre der Teilzeitstromer immer noch günstiger als viele Konkurrenzmodelle wie der Tiguan oder der Kuga in der Basisversion.