Software-definiertes Auto: SiMa.ai und Synopsis gehen Partnerschaft ein

Nach der Partnerschaft mit dem Maschinenbauer Trumpf hat der kalifornische Chip-Spezialist SiMa.ai eine weitere strategische Allianz verkündet. So wird das Unternehmen mit dem amerikanischen Chip-Designer Synopsis kooperieren, um gemeinsam eine neue Plattform für Automobilhersteller zu entwickeln.

"Die enge Zusammenarbeit mit Synopsys ermöglicht es uns, Automobilherstellern komplette, optimierte Lösungen anzubieten, die ihre Entwicklungszyklen beschleunigen", sagt Krishna Rangasayee, Gründer und CEO von SiMa.ai. Die neue Plattform soll die Hardware-gestützten Lösungen von Synopsys mit den Fähigkeiten des KI-Chips von SiMa.ai kombinieren.

Bei Synopsis handelt es sich um das führende Unternehmen für Chip-Design weltweit mit einem Marktwert von rund 80 Milliarden Euro. Es gilt als entscheidender Akteur in der Halbleiterindustrie und stellt eine Art Werkzeugkasten bereit, mit dessen Hilfe komplexe Chips gebaut werden können. Nach eignen Angaben arbeitet Synopsis mit mehr als 50 Autobauern und Zulieferern weltweit zusammen.

Viele der derzeitigen Software-definierten Fahrzeugarchitekturen (SDV) seien jedoch nicht in der Lage, die Anforderungen an die Anwendungsvielfalt und die erforderliche Rechenleistung und Zuverlässigkeit zu erfüllen. Um in dieser neuen Umgebung wettbewerbsfähig zu sein, benötigen Automobilhersteller laut Rangasayee KI-fähige und energieeffiziente Software-Architekturen.

Der von SiMa.ai entwickelte Chip soll Software-definierten Autos verstehen helfen, was sie in der Welt sehen oder hören – und diese Daten mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) dann in Text, Sprache oder Videoinhalte umwandeln. Bisher dominieren hier Chips der Tech-Riesen wie Qualcomm oder Nvidia, die zwar in Verbindung mit einer Cloud gut funktionieren, aber an Bord eines Autos als stromhungrig und vergleichsweise teuer gelten.

Sie benötigen meist ein eigenes Thermomanagement, was an der Reichweite von E-Autos knabbert. Außerdem erhöht die Verbindung zur Cloud die Latenzzeiten, was im Falle des automatisierten Fahrens problematisch sein kann.

Der Chip von SiMa.ai verarbeitet die Daten vor Ort und benötigt daher keine zusätzliche Kühlung, was Effizienz und Tempo deutlich erhöht. Ziel laut Automotive-Chef Harald Kröger ist es, 2029 mit ersten Autoherstellern in die Serie zu gehen.