Nutzfahrzeuge seien Werkzeuge. Das Geschäft mit ihnen funktioniere nur dann, wenn man Gewerbekunden ein dichtes und solides Netz bieten könne. Dessen Refinanzierung sei nun gesichert. "Die Nutzfahrzeugsparte ist eine wichtige Ertragssäule in unseren professionellen Partnerbetrieben. Das soll auch in Zukunft so bleiben", bestätigt VWN-Deutschlandvertriebschef Mathias Busse.
Genaue Zahlen zur Höhe der Vergütung wollten die beiden auf Nachfrage nicht nennen. Aus der Händlerschaft, die Mitte der Woche über die Details der Einigung ins Bild gesetzt wurde, ist allerdings zu hören, dass die Vergütung merklich besser ausfällt als bei VW Pkw, wo es lediglich vier Prozent fixe und maximal zwei Prozent variable Marge gibt. Bei VWN dagegen kursiert die Zahl von sechs Prozent fixer Marge, wobei dem Vernehmen nach aber unterschieden wird zwischen den Pkw-artigen Life-Modellen und den gewerblichen Commerce-Modelle (Lieferwagen).
Hinzu kommt ein variabler Bonus, der wie bei Audi oder VW Pkw in den Jahren nach der Einführung stufenweise abgeschmolzen werden soll. Das sei aber an Bedingungen geknüpft, ist zu hören. Anders als etwa bei Audi, solle die Reduzierung erst erfolgen, wenn es geplante Einsparungen bei der dispositiven Arbeit bei den Händlern gibt. Ob ein Kunde online kauft oder offline beim Händler spielt für die Vergütung keine Rolle – diese bleibt in jedem Fall gleich.
Und noch bei einem weiteren Punkt konnten die Händlervertreter eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Agenturmodell bei VW Pkw durchsetzen: Sie behalten die Kontrolle über das Gebrauchtwagengeschäft. "Die Vermarktung der Leasingrückläufer bleibt auch für die BEV-Fahrzeuge in der Hand der Nutzfahrzeugpartner", sagt Thea Odens, Leiterin der Vertriebsorganisation des Vertriebs Deutschlands. Eventuelle Risiken daraus würden durch das bewährte Restwertabsicherungsmodell von VWN "auf ein Minimum reduziert". "Gewerbekunden erwarten, dass sie ihre Fahrzeuge nach Leasingende übernehmen können. Das geht nur, wenn der Handel die Fahrzeuge in der eigenen Hand hat", erklärt Christl.