Der Auto-Abo-Anbieter Finn war nach Fällen sexueller Belästigung und Rücktritt des CEO Max-Josef Meier viel mit sich selbst beschäftigt. Nun soll wieder Normalität einkehren. "Wir haben das im Unternehmen intern gut aufgearbeitet und notwendige Konsequenzen gezogen. Wir haben einen hohen Zuspruch von unseren Mitarbeitern erhalten", sagt der neue CEO und Mitgründer Maximilian Wühr. Unter anderem gibt es nun einen Code of Conduct, eine Gleichstellungsbeauftragte und eine Whistleblower-Hotline.
Wirtschaftlich hat sich Finn laut Wühr in den vergangenen Monaten gut entwickelt. "Wir hatten ein gutes drittes Quartal", so der Manager. Für 2023 erwarte Finn einen annualisierten Jahresumsatz von 160 Millionen Euro. Auf Fahrzeugbasis sei das Unternehmen bereits profitabel, für schwarze Zahlen insgesamt wird es aber noch nicht reichen. "Wir werden durch das schwierige Marktumfeld unser Ziel verpassen, 2023 im deutschen Kernmarkt profitabel zu werden", bekennt Wühr. Dieser steht für 90 Prozent des Geschäfts von Finn. Es sei aber erklärtes Ziel, "in den nächsten Jahren" endlich schwarze Zahlen zu schreiben. Laut der jüngsten im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanz von 2021 wies Finn einen Fehlbetrag von 19,9 Millionen Euro aus.