Andere Hersteller haben momentan Probleme mit dem Absatz ihrer E-Autos, doch das dürfte sich mit der Zeit ändern. Zwar hat Ford die Produktion seines F-150 Lightning gedrosselt und Chevrolet den Produktionsstart der Modelle Silverado EV und GMC Sierra EV verschoben, dennoch sind Pick-ups in den USA weiterhin die beliebteste Fahrzeugkategorie. Wenn sich die Elektromobilität auf breiter Front durchsetzt, dürften auch diese Modelle zu dem Bestsellern gehören. Momentan sind die Verbrenner noch im Vorteil, weil die Spritpreise in den USA niedrig sind, die Fahrzeuge günstiger sind als ihre Elektro-Pendants und die Kunden mit der Technik vertraut sind. Das wird aber nicht so bleiben.
Tesla spielt insofern eine Sonderrolle, weil es von seinen Modellen keine Verbrenner-Varianten gibt. Der Hersteller gilt als besonders umweltfreundlich, hat ein Image als Technik-Vorreiter und verfügt über das größte Ladenetzwerk. In den ersten Jahren gab es zudem schlicht keine Konkurrenz. Viele Jahre war Tesla die Marke der Progressiven, der "Early Adopters", die meist in den großen Städten an den Küsten leben. Seit einiger Zeit wandelt sich dies, was vor allem mit Elon Musk zu tun hat. Seitdem der Tesla-Chef häufiger polarisiert und Ansichten verbreitet, die eher den Republikanern als den Demokraten gefallen, wenden sich die Progressiven teilweise von Tesla ab, während Republikaner-Wähler auf einmal Tesla fahren.
Die zunächst hohe Nachfrage nach dem F-150-Lightning dürfte an der Bekanntheit von Marke und Modell gelegen haben. Nun haben die "Early Adopters" ihre Elektro-Pick-ups gekauft und es geht um den Massenmarkt. Dort müssen Kunden überzeugt werden, die nicht in erster Linie ein ökologisches Statement setzen wollen, sondern ein praktisches und bezahlbares Fahrzeug für den Alltagsgebrauch suchen.