Auto-Abos haben Vertrauensproblem

Auto-Abos haben ein gewaltiges Vertrauensproblem. Mehr als die Hälfte der Deutschen schenkt dem zentralen Versprechen der Abo-Anbieter, wonach die monatliche Rate alle anfallenden Kosten deckt, kein Vertrauen. Das belegt eine aktuelle Umfrage des Umfrageinstituts Civey im Auftrag der Automobilwoche.

Nur 17 Prozent der Deutschen glauben demnach, dass die monatlichen Raten tatsächlich auch Versicherung, Wartung und Steuern abdecken und nur noch der Kraftstoff bzw. Strom selbst zu bezahlen ist. Demgegenüber stehen 57 Prozent Skeptiker, von denen knapp ein Drittel sogar erklärte, sie würden den Versprechen von Cluno, ViveLaCar, Fleetpool und Co. „gar nicht“ vertrauen. Weitere 26 Prozent wollten sich nicht festlegen.

Die Skepsis zieht sich quer durch alle Altersgruppen. Mit 24 Prozent das meiste Vertrauen äußerte noch die Kohorte der 30 bis 39-Jährigen. Nur hier lag der Anteil der Skeptiker unter 50 Prozent. Besonders verheerend für Abo-Anbieter: In der mit Blick auf die Zukunft so wichtige Zielgruppe der 18 bis 29-Jährigen schrumpft der Anteil derjenigen, die dem Abo-Produktversprechen glauben, auf homöopathische fünf Prozent zusammen. Demgegenüber stehen 70 Prozent, die nicht daran glauben.

Tatsächlich scheint die Vorsicht der Verbraucher angebracht. Denn in vielen Fällen wartet bei der Rückgabe eine hohe Rechnung für leichte Kratzer und Abnutzungsspuren, die während des Gebrauchs unweigerlich entstehen. Anders als bei Leasingverträgen mit einer mehrjährigen Laufzeit gelten diese bei Abos eben nicht als typische Gebrauchsspuren. "Bei einem Abo-Auto mit deutlich kürzeren Laufzeiten gelten härtere Maßstäbe", erkärte kürzlich Joachim Deinlein, Partner von Oliver Wyman der Automobilwoche in einem Gespräch zur „Car Subscription Study 2022“ der Unternehmensberatung. Die Folge: Gebrauchsspuren müssen häufiger bezahlt werden. "Da sind in Einzelfällen Kosten von bis zu 2000 Euro entstanden“, so Deinlein.