Versteckte Kosten beim Auto-Abo

Die Lieferschwierigkeiten der vergangenen Monate trieben das Abo-Geschäft an. Zunehmend machen den Verbrauchern aber die Preise zu schaffen: "Die Zahlungsbereitschaft der Abo-Kunden nimmt im Jahresvergleich leicht ab", sagt Steffen Rilling, Principal bei Oliver Wyman. Viele würden sich günstigere Angebote wünschen. Dafür seien sie auch bereit, einen Gebrauchtwagen zu akzeptieren.

Insgesamt kommt ein Auto-Abo, das mit einer monatlichen Rate alle Fahrzeugkosten außer den Kraftstoff abdeckt, für knapp ein Drittel der Autofahrer (29 Prozent) in Deutschland grundsätzlich in Frage. Allerdings weiß jeder Zweite davon nicht, was hinter einem Abo steckt.

Das geht aus der Umfrage "Car Subscription Study 2022" von Oliver Wyman hervor. Befragt wurden jeweils mehr als 1000 Verbraucher in Deutschland und den USA.

"Natürlich schätzt der Kunde, wenn er durch eine Abo-Rate den Überblick hat. Aber im Vergleich zur Leasingrate erscheinen die Abo-Preise immer noch verhältnismäßig teuer", so Joachim Deinlein, Partner von Oliver Wyman. Demnach liegen sie etwa 10 bis 20 Prozent über einem Full-Service-Leasing. Entscheidender Grund: die hohe Flexibilität.

Doch am Ende des Vertrags werden viele Abo-Nutzer mit einer Rechnung konfrontiert, die sie nicht erwartet haben. "Ein Manko für Abo-Kunden sind die Kosten bei der Rückgabe", sagt Deinlein.

Denn hier gibt es zwischen Leasing und Abo einen großen Unterschied: Bei Leasingverträgen mit einer mehrjährigen Laufzeit gelten kleine Kratzer an Lack und Felgen in der Regel als Gebrauchsspuren.

"Bei einem Abo-Auto mit deutlich kürzeren Laufzeiten gelten härtere Maßstäbe", so Deinlein. Die Folge: Gebrauchsspuren müssen häufiger bezahlt werden. "Da sind in Einzelfällen Kosten von bis zu 2000 Euro entstanden."

Diese Überraschung wollen viele Verbraucher vermeiden: Mehr als jeder vierte deutsche Befragte (27 Prozent) würde sich gerne dagegen absichern. Mit 23 Prozent wünschen sich etwas weniger eine entsprechende Garantie für die Rückgabe.

Aus dem Datencenter:

Interesse von Fuhrparks an Auto-Abos