Neue Tesla-Kunden können die Betaversion der Full-Self-Driving-Software, die höchste Stufe des Tesla-Autopiloten, vorerst nicht mehr installieren, wie die Website Teslamag zuerst berichtete. Das Unternehmen hatte sich nach Untersuchungen der US-Sicherheitsbehörde NHTSA zu einem freiwilligen Rückruf entschlossen. Davon sind mehr als 360.000 Fahrzeuge aller Modellreihen in den USA und Kanada betroffen, die über die neuste Software verfügen. Die Fahrzeuge sollen per Update over the air nachgerüstet werden, sobald die neue Software zur Verfügung steht. Wann das der Fall sein wird, sagt Tesla nicht.
Die US-Behörden sehen eine erhöhte Unfallgefahr, nachdem bekannt wurde, dass das System in bestimmten Situationen Fahrfehler begehen und gegen örtliche Verkehrsgesetze verstoßen kann. Denkbar seien zum Beispiel das Überfahren gelber Ampeln, unvorsichtige Spurwechsel oder die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Tesla weist darauf hin, dass der Fahrer immer die Verantwortung für das Auto trägt, weil es sich beim Autopiloten nur um ein Fahrerassistenzsystem handle. Kritiker haben sowohl in den USA als auch in Deutschland moniert, dass Tesla mit den Bezeichnungen „Autopilot“ und „Full Self Driving“ das Gegenteil suggeriert.
Tesla pausiert FSD-Beta-Version
Neuer Rückschlag für Teslas umstrittenen Autopiloten: Nach dem Rückruf wird die Betaversion der Software zunächst nicht mehr installiert.
Obwohl Teslas Autopilot in Tests gut abgeschnitten hat, gibt es immer wieder Kritik an dem System. Elon Musk verspricht bereits seit Jahren das autonome Fahren in der nächsten Zukunft. Doch während Firmen wie Mobileye oder Waymo bereits Robotaxis in der Praxis erproben und Mercedes mit dem Drive Pilot als erster Autohersteller ein System vorgestellt hat, das autonomes Fahren auf Level 3 unter bestimmten Bedingungen erlaubt, kommt Tesla nach wie vor nicht über ein Assistenzsystem nach Level 2 hinaus. Selbst in diesem Bereich sind inzwischen einige Konkurrenzen besser. Das könnte auch daran liegen, dass Tesla nicht nur auf Lidar verzichtet, sondern bis vor wenigen Wochen nur Kameras einsetzte. Inzwischen gab es eine Änderung; seit Januar setzt das Unternehmen wieder Radarsensoren ein. Beim Superbowl sorgte ein Spot für Aufsehen, in dem dramatische Fahrfehler gezeigt werden und vor dem System gewarnt wird.
Aus dem Datencenter: