Die massive Ausweitung software-definierter Fahrzeuge öffnet auch Hackern neue Angriffsmöglichkeiten. Zu diesem Schluss kommt das auf die Abwehr von Cyberangriffen auf Fahrzeuge spezialisierte US-Unternehmen Upstream Security in einem jetzt veröffentlichten Bericht.
"Seit Anfang 2023 haben die Automobilindustrie und ihre Zuliefererketten eine wachsende Zahl von Daten- und Datenschutzverletzungen aufgrund von Backend-Server-Angriffen verzeichnet. Diese machen inzwischen 40 Prozent aller Angriffe aus", heißt es in dem "Automotive Cyber Trend Report" für das erste Halbjahr 2023.
Besorgniserregend sei die Tatsache, dass es Hacker darauf abgesehen haben, über einen Angriff auf das Entertainment-Systems eines Fahrzeugs auch auf kritische Fahrzeugbereiche wie Motor, Bremsen, Lenkung und Sensoren Einfluss zu nehmen. Dies sei im Prinzip möglich über das in hunderten von Fahrzeug-Elektronikbauteilen eingesetzte Linux-Betriebssystem. "Linux Kernel-Hacks werden häufig in Deep- und Dark-Web-Hackerforen und Instant-Messaging-Plattformen diskutiert", heißt es dazu in dem Report von Upstream. Konkrete Beispiele, wo dies gelungen sie, nennt das Unternehmen aber nicht.
Insgesamt hat das Unternehmen seit 2010 rund 1300 Hackerangriffe auf Fahrzeuge und Fahrzeughersteller identifiziert und einer genaueren Analyse unterzogen. Neben Autoherstellern seien zunehmend auch die Hersteller von vernetzten Landmaschinen, Baufahrzeugen und sonstigen vernetzten Großgeräten Opfer von Hackerangriffen.