Tesla drängt in den Flottenmarkt

Nach dem Run auf Elektroautos im Flottenmarkt Ende vergangenen Jahres rechneten viele zum Jahresstart mit einem Einbruch der E-Neuzulassungen. Doch nach der Delle im Januar haben sich die Elektroautozulassungen im Flottenmarkt bereits wieder erholt.

"Das gilt aber nur für die BEVs, die mit 35 Prozent das stärkste Wachstum aller Kraftstoffarten hingelegt haben", sagt Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. In der Folge steigt der Anteil der reinen Elektroautos auf 17 Prozent, ein Prozentpunkt mehr als im Gesamtmarkt.

Die Entwicklung hält in den nächsten Monaten wohl an. Zumindest bis Herbst. "Tatsächlich können es sich die Fuhrparkbetreiber auch nicht leisten, die Bestellungen von E-Fahrzeugen auf die lange Bank zu schieben, denn ab September können gewerbliche Zulassungen gar nicht mehr vom Umweltbonus profitieren", so Kibies.

Was die reinen Elektroautos nach oben gehen, gehen die Plug-in-Hybride nach unten: Nach dem Wegfall des Umweltbonus sind die PHEVs weiter im Abwärtsstrudel und verlieren 35 Prozent. Das traf fast alle Marken, BMW besonders: Das PHEV-Volumen knickte um 1000 Einheiten ein. Bei Hyundai spielte die Kraftstoffart mit einem Minus von 90 Prozent und nur noch 28 Neuzulassungen quasi keine Rolle mehr.

Prozentual scheinen sich Gewinne und Verluste auszugleichen – volumenmäßig aber nicht. Die BEVs haben doppelt so viel Volumen gewonnen wie die PHEVs verloren haben.

Dafür hat vor allem Tesla gesorgt. Mit knapp 2500 Stück war mehr als jedes fünfte neu zugelassene Flotten-E-Auto im Februar ein Model Y. Zusammen mit dem Model 3 kommen die Texaner sogar auf einen Anteil von mehr als einem Viertel.

Quelle: Dataforce

Und der nächste Schub ist bereits absehbar: "Die jüngsten Preissenkungen Teslas sind in den Zulassungszahlen noch gar nicht zu sehen", sagt Kibies. Der Preisschnitt macht sich erst in den nächsten Monaten bei den Neuzulassungen bemerkbar.

Bei den Wettbewerbern aber bereits jetzt: "Der Druck auf die Mitbewerber, ebenfalls die Preise zu senken oder Rabatte anzubieten, steigt, auch wenn natürlich die Liefersituation noch immer eine Rolle spielt", so Kibies. Denn nirgendwo wird so stark auf die Kosten geachtet wie im Flottenmarkt. 

Stark entwickelt haben sich auch einige Marken aus dem VW Konzern. Allen voran die Kernmarke Volkswagen Pkw, die mit 2220 neu zugelassenen E-Autos (+107 Prozent) die Nummer Zwei der E-Flotte ist, gefolgt von Audi mit 1172 E-Autos (+ 70 Prozent). Alle anderen Hersteller bleiben dreistellig.

Das starke Abschneiden der E-Autos hat dazu geführt, dass der relevante Flottenmarkt sich im Februar erneut besser entwickelt hat als der Gesamtmarkt. Mehr noch: Mit 70.300 Einheiten (+9 Prozent) war der relevante Flottenmarkt auch im Februar der stärkste Kanal.

"Das liegt zum einen an der momentanen Wirtschaftslage – Nachholbedarf in Flotten, Kaufzurückhaltung der Verbraucher –, hat aber auch strukturelle Gründe und wird sich in Zukunft verstetigen", so Kibies: "Im Zuge des Fachkräftemangels bekommen immer mehr Mitarbeitende einen Firmenwagen."

Zudem stellen viele Verbraucher auf Auto-Abos um. Das Fahrzeug wird dann nicht von einem Verbraucher neu zugelassen, sondern kommt als gewerbliche Zulassung auf den Markt.

Aus dem Datencenter:

Die Highlights im Flottenmarkt - Februar 2023

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