Wie viele und welche Umgebungssensoren brauchen autonome Fahrzeuge künftig? Die aktuellen Konzepte der Automobilhersteller zeigen eine Gemeinsamkeit: Alle nutzen Lidar- und Radarsysteme sowie Kameras – allerdings in sehr unterschiedlicher Anzahl. Einzig Tesla ist bekannt dafür, nur mit Kameras, ohne Lidar und eventuell auch ohne Radar, auskommen zu wollen.
Teslas Ansatz hält Johann Jungwirth derzeit für nicht realistisch. Allein mit Kameras könne man "in den nächsten drei, vier Jahren" kein Sicherheitslevel erreichen, bei dem die Behörden ein autonomes Fahrzeug genehmigen würden. Das sagte der Vice President Mobility-as-a-Service von Mobileye jüngst im Automobilwoche-Webcast.
Mercedes-Benz als erstes Unternehmen, das eine Genehmigung für die Level-3-Automatisierung bekam, verbaut in dem Drive Pilot genannten System zur Umfelderfassung ein Lidarsystem (vorn, Valeo Scala 2), fünf Radarsensoren (drei vorn, zwei hinten) und Kameras in Front- und Heckscheibe sowie Seitenspiegeln. Mit Nässe-, Ultraschall- und weiteren Sensoren kommen insgesamt 38 Sensoren zusammen, so ein Mercedes-Benz-Sprecher. Wichtig fürs autonome Fahren sei auch das hochgenaue System zur Positionsbestimmung, das zusammen mit den an Bord gespeicherten hochaufgelösten Karten eine zentimetergenaue Positionsbestimmung auf der Fahrspur ermöglicht.