Reine E-Mobile mit zweistelligem Plus

Der August brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 3,0 Prozent oder zirka 5900 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 3600 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner (inkl. Gasfahrzeuge) erhöhten sich um 1400 Pkw, die der Selbstzünder um 2200 Pkw.

Die alternativen Antriebe lagen in Summe ebenfalls im Plus, nur die Hybride ohne Stecker verfehlten die Neuzulassungen des Vorjahres um 1100 Pkw. Die Stromer lagen 3200 Neuzulassungen über dem Vorjahr, Hybride mit Stecker konnten sich um 200 Neuzulassungen steigern.

Trotz einer leichten Verbesserung bei der Verfügbarkeit von Vorprodukten spiegeln die Neuzulassungen auf Modell- und Antriebsartenebene die tatsächliche Nachfrage immer noch nicht vollständig wider. Vielmehr sind die Neuzulassungen von der Verfügbarkeit geprägt. Weiterhin vorhandene Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Komponenten führen zu unterschiedlich starken Produktionsausfällen.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im August gegenüber dem Vorjahresmonat um ein Prozent an. Der Marktanteil fiel nach 35,5 Prozent im Vorjahr auf 34,9 Prozent. Hinter Marktführer VW (27,9 Prozent Marktanteil) lag Opel (8,9 Prozent) vor Skoda (8,1 Prozent) und BMW (5,7 Prozent). Seat komplettierte mit 5,6 Prozent an allen Benzinern die Top-Fünf. Diese fünf Marken teilen sich über 56 Prozent des Marktes für reine Benziner.

Von den Top-15-Benziner-Marken hat Porsche mit 74 Prozent den höchsten markeninternen Benzinanteil, gefolgt von Dacia (68 Prozent) sowie Opel und Mini mit jeweils 60 Prozent. Marktführer VW kommt auf 52 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 59 Prozent der Benziner-Zulassungen aus.

Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im August waren dies 22.962 Pkw bei den normalen Hybriden und 23.453 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 59 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Das mit Abstand erfolgreichste Modell mit ausschließlichem Benzinmotor war im August der VW T-Roc mit 5690 Neuzulassungen. Dahinter lagen der Opel Corsa (2893 Neuzulassungen) und der VW Golf mit 2653 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der VW Polo und der Mini.

Doch der VW T-Roc dominierte nicht nur bei den Benzinern. Auch im Gesamtmarkt war er das erfolgreichste Modell und ließ den VW Golf hinter sich. Von den 298 Modellen im Gesamtmarkt waren im August 205 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 36.332 Neuzulassungen und verbesserten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um sechs Prozent. Der Marktanteil betrug 18,2 Prozent; im Vorjahr lag er bei 17,7 Prozent. Zum zweiten Mal hintereinander erhöhten sich die Marktanteile zum entsprechenden Vorjahresmonat. Das war im September 2019 letztmalig der Fall gewesen.

Ebenso wie bei den Benzinern, sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Im August waren es bei den normalen Hybriden 12.190 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1266 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit ein Viertel aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 30,3 Prozent stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 15,8 Prozent) vor Skoda (10,9 Prozent). An vierter Stelle bei dieser Antriebsart liegt Ford. Auf die Marke entfallen 8,4 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Audi mit einem Anteil von 6,2 Prozent.

Von den insgesamt 50 Marken bieten aktuell nur noch 30 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 44 Marken.

Im August konnte die Mercedes V-Klasse ihre Spitzenposition bei den Dieselmodellen nicht verteidigen und musste dem VW Tiguan die Position der Nummer eins überlassen. Dahinter folgten der Skoda Octavia vor dem VW Golf und dem VW Transporter. Erst dann kam die Mercedes V-Klasse. Insgesamt stammen sechs der Top-15-Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kommen aus den anderen Konzernmarken.

Diese Top-15-Modelle machten bereits 59 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 43 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren mit einem Anteil von 68 Prozent den Dieselmarkt. Insgesamt wurden im August 115 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) verloren gegenüber dem Vorjahresmonat drei Prozent. 35.115 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 18 Prozent. Damit wurden die alten Rekordwerte bei den Neuzulassungen und den Marktanteilen deutlich verfehlt. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 35 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

Marktführer Audi hat einen Anteil an den HEVs von 21,2 Prozent. Von den gut 7400 Neuzulassungen waren 58 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit gut 6000 Neuzulassungen (79 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Toyota mit 3500 Neuzulassungen und ausschließlicher Benzinmotorisierung. Auf den folgenden Plätzen liegen Mercedes (46 Prozent Dieselanteil) und Ford mit sechs Prozent Dieselanteil.

Von den Top-15-HEV-Modellen gibt es neun Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sechs Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten. An der Spitze der HEVs liegt der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen der Audi Q5 (79 Prozent Dieselanteil), Audi A6 (74 Prozent Dieselanteil), die Mercedes C-Klasse (55 Prozent Dieselanteil) sowie der Fiat 500 (nur mir Benzinmotorisierung). In Summe kamen die deutschen Marken auf 57 Prozent bei den HEV-Zulassungen.

Die Top-15-Modelle machten 57 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 28 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im August 112 Modelle mit dieser Antriebsart.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich lediglich um knapp ein Prozent. Der Marktanteil erreichte zwölf Prozent und lag deutlich unter den Werten des zweiten Halbjahres 2021.

Mercedes (Marktanteil: 17,8 Prozent) stieg an die Spitze der PHEV-Marken vor BMW (11,2 Prozent). Nur auf Platz drei lag VW mit zehn Prozent Marktanteil, vor Ford (9,1 Prozent) und Audi mit neun Prozent aller PHEV-Zulassungen.

Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs beträgt 29 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt aktuell allerdings nur 5,1 Prozent.

Unter den Top-15-PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga vor dem Audi A3 und dem Hyundai Tucson. Auf den Plätzen vier und fünf liegen der Mitsubishi Eclipse Cross und der Seat Leon. Der Anteil der deutschen Marken an den PHEVs beträgt 60 Prozent.

Die Top-15-PHEV-Modelle machten im August 56 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 89 Modelle.

Nach einer eher verhaltenen Entwicklung in den ersten sieben Monaten des Vorjahres, stiegen die Marktanteile der reinen E-Mobile ab August 2021 deutlich an. Im Dezember bedeuteten 48.436 Neuzulassungen eine Marktdurchdringung von 21,3 Prozent.

Nach einem Absturz im Januar auf 11,3 Prozent folgte eine leichte Erholung. Im August lag der Marktanteil bei 16,1 Prozent. Die 32.006 Neuzulassungen lagen um 10,9 Prozent über denen des Vorjahres.

Nummer Eins wurde Tesla mit einem Anteil von 16,5 Prozent vor VW (13,0 Prozent) und Audi mit sieben Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten BMW und Opel.

Das erfolgreichste E-Mobil war zum ersten Mal das Model Y von Tesla mit 4216 Neuzulassungen. Über 65 Prozent davon gingen an private Kunden. An zweiter Position lag der VW ID.4, ID.5 mit 1601 Neuzulassungen und gut 40 Prozent Privatkundenanteil. An dritter Stelle taucht die Elektroversion des Fiat 500 auf, die 46 Prozent der gesamten Zulassungen des Modells ausmacht. Die Plätze vier und fünf gingen an den VW ID.3 und den Dacia Spring.

Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen im August auf 32 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top-15 auf 66 Prozent. Mit nur 68 Modellen in der Zulassungsstatistik liegt das Angebot bei den Stromern noch deutlich unter dem der anderen Antriebsarten. Allerdings sind in den vergangenen zwölf Monaten 21 neue Modelle auf den Markt gekommen.

Die deutschen Marken sind aktuell mit 31 Modellen vertreten und machten im August knapp 45 Prozent der E-Mobil-Zulassungen aus.

Im August gab es in der KBA-Statistik 96 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 33 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Drei Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf.

Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen zu 54 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern dominiert. Dazu kommen noch einmal fast 31 Prozent Hybride, die ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind. 

Von den Top-20-Marken im Gesamtmarkt weisen elf Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, Audi, BMW und Ford vier deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten im August 2022

Entwicklung der reinen Benziner bis August 2022

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland Januar 2020 bis August 2022

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland Januar 2020 bis August 2022

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland Januar 2020 bis August 2022

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2020 bis August 2022

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im August 2022 in Deutschland