Es klingt wie eine Kleinigkeit, war aber durchaus für Spekulationen geeignet. In der Veröffentlichung zu den Jahreszahlen von JLR Ltd. (Jaguar Land Rover) im vergangenen Mai wurde Adrian Mardell nicht als interimistischer Vorstandschef genannt, sondern als Chief Executive Officer. Es gab zwar keinen neuen Stand, dass er offiziell befördert worden wäre. Aber es lag da schon nahe, was JLR jetzt verkündete: Der Brite Mardell wird Nachfolger von Ex-CEO Thierry Bolloré.
Mardells Erfolgsbilanz der vergangenen Monate ist überzeugend. Als Interims-CEO hat er zwei Quartale in Folge mit Gewinn und Umsatzanstieg verkünden können. Die Wende scheint geschafft.
Der Brite ist seit mehr als 30 Jahren dabei. Er stammt aus den Midlands – also der Region um Birmingham und der Heimat von JLR. Er arbeitete sich von unten bis zum Finanzchef hoch. Mardell brennt noch immer jeden Tag für die Traditionsmarken.
Die Strategie mit dem Namen „Reimagine“ übernahm Mardell von Vorgänger Bolloré und schärfte sie nun nach. Viele Probleme im Haus wurden zuletzt gelöst. Vor allem zieht die Produktion durch die verbesserte Chipversorgung wieder an.
Die Produktpalette wird für die kommenden Jahre das alles Entscheidende sein. Zwar funktionieren Range Rover, der kleinere Range Rover Sport und der Defender gerade sehr gut. Aber was kommt dann?
Und vor allem: Wie will Mardell Jaguar retten? Die Marke wird von 2025 an mit einigen wenigen rein elektrischen Sportwagen einen vielleicht letzten Versuch starten. Zu dem Zeitpunkt werden aber schon Dutzende Elektro-Sportler auf dem Markt sein.
Mardell hat große Herausforderungen vor sich. Doch er sagt selbst: Er freut sich darauf.