Die Gemengelage im Gebrauchtwagenhandel wird zunehmend brenzlig. Die Lieferkrise ist vorbei. Die Höfe der Händler füllen sich wieder mit Gebrauchten. Doch die Zinsen sind hoch, die Restwerte sinken und die Kunden streiken. Immer mehr Autohäuser beginnen darum mit dem Abverkauf von Ware an andere Händler.
Der Gebrauchtwagenhändler Dat Autohus etwa gab anderen Händlern jüngst 25 Prozent Rabatt auf zahlreiche Modelle unterschiedlicher Marken. Ein drei Jahre alter Kia Stonic war für 9700 Euro zu haben. Ziel solcher Aktionen: den Vorrat abbauen. "Wir halten unsere Bestände an Neu- und Gebrauchtwagen angesichts drohender Preisschlachten und sinkender Restwerte möglichst klein", sagt Andreas Jonscher, Mitglied der Geschäftsleitung des Großhändlers Toha.
Dieser Trend setzt die B2B-Preise für Gebrauchtwagen unter Druck. Die seien "in einer leichten, aber konstanten Abwärtsbewegung", berichtet Denis Belan, Geschäftsführer von Auto1.com. Die B2B-Sparte des Berliner Online-Gebrauchtwagenriesen ist einer der größten europäischen Anbieter von B2B-Auktionen. Der B2B-Preisindex des Unternehmens belegt die Entwicklung. Der Index sank von seinem Höchststand mit 171,6 Punkten im Juli 2022 auf aktuell noch 142 Punkte.