Pro: "Ohne Umweltbonus fehlt Plug-ins der Schwung"
Von Christoph Baeuchle, Reporter Automobilwoche: Den Umstieg auf alternative Antriebe lässt sich der Staat viel kosten. Doch wenn er zu früh den Umweltbonus für Plug-ins streicht, zahlen sich die Millionen der vergangenen Jahre nicht aus.
Der Umweltbonus schiebt den Absatz von Elektroautos und Plug-in-Hybriden kräftig an. Nur mit staatlicher Stütze sind die alternativen Antriebe ins Rollen gekommen. Mit dem geplanten Ende des Umweltbonus für Plug-in-Hybride erweist Robert Habeck nicht nur der Technologie einen Bärendienst, sondern auch allen Beteiligten: Herstellern, Zulieferern und Händlern. Und vor allem der Umwelt.
Im vergangenen Jahr haben die Autofahrer in Deutschland laut DAT-Report durchschnittlich 13.180 Kilometer zurückgelegt. Die meisten Fahrten (58 Prozent) waren privat, zum Einkaufen, zu Freuden, am Wochenende. Weitere 38 Prozent der Fahrten waren zur Arbeit.
Städtische Bewohner fahren täglich rund 14 Kilometer mit dem eigenen Pkw, bei Bewohner von ländlichen Regionen sind es 26 Kilometer. Das geht aus einer Erhebung des Verkehrsministeriums von 2019 hervor. Viel dürfte sich daran nicht geändert haben. Meist liegen die durchschnittlichen Fahrstrecken in der entsprechenden Größenordnung. Der Plug-in ist also ideal, um die täglichen Strecken zurückzulegen und hilft bei längeren Strecken.
Durchschnittspreise nur leicht gesunken
Die Preise für Plug-ins sind zwar gefallen, aber viel zu wenig: Der Durchschnittslistenpreise ging von Anfang 2018 bis Ende 2021 laut Jato Dynamics um fünf Prozent zurück - als Referenz dienten fünf deutsche Hersteller VW, BMW, Mercedes, Audi und Opel. Doch das dürfte kaum reichen, dass die teuren Fahrzeugen bei Privatkunden ohne staatlichen Bonus weiter auf Interesse stoßen.
Mit dem Umwelbonus für Plug-in hat der Staat den Anschub für die teure Technologie geleistet. Doch wenn er nun zu früh aus der Förderung aussteigt, drohen die Investitionen wirkungslos zu verpuffen.