Diese E-Autos weichen bei Kälte am stärksten von der WLTP-Reichweite ab

Die Reichweite ist beim Kauf eines Elektroautos für viele Kunden das wichtigste Kriterium. Das Stichwort "Reichweitenangst" hat sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel. Doch das Vertrauen in die Herstellerangaben ist bei vielen gering, zumal die tatsächliche Reichweite etwa bei Kälte zum Teil deutlich von der WLTP-Reichweite abweichen kann.

Der Norges Automobil-Forbund (NAF), Norwegens Autofahrer-Verband, testet deshalb zweimal im Jahr die Reichweiten verschiedener BEV-Modelle, die auf dem norwegischen Markt erhältlich sind. Und zwar auf normalen Straßen und "unter typischen nordischen Bedingungen", wie es auf der NAF-Website heißt. Im Januar bedeutete das Temperaturen zwischen minus zwei und minus zehn Grad, und der Sturm "Ingunn" brachte obendrein kräftigen Wind.

Die Autos wurden am selben Tag unter den gleichen Bedingungen getestet, um Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Gefahren wurde jeweils mit einer einzigen Akkuladung. Die Differenz zwischen der WLTP-Reichweite und der gemessenen Winter-Reichweite reichte dabei von nur -33 Kilometern beim HiPhi Z bis hin zu -194 Kilometern beim VW ID.7. Wobei der Volkswagen mit 414 gemessenen Kilometern trotzdem solide abschnitt.

Auch beim Tesla Model 3 liegt die gemessene Reichweite bei Kälte signifikant unter der WLTP-Angabe, die wiederum die höchste aller getesteten Autos ist. Seit 2020 hatte Tesla die norwegischen Reichweitentests dominiert, in diesem Januar aber wurden die 441 real gefahrenen Kilometer des Model 3 von einer Handvoll Konkurrenten überboten.

Sieger des "El Prix"-Tests ist das Auto einer chinesischen Nischenmarke: Der HiPhi Z blieb mit dem Topwert von 522 gemessenen Kilometern nur 33 Kilometer unter den Herstellerangaben. Die NAF-Tester schreiben, das Auto blinke mit seinen Massen an LED-Leuchten zwar "wie ein amerikanischer Weihnachtsbaum", es sei gleichzeitig aber "eine chinesische Technologiebombe". Günstig zu haben ist das Modell allerdings nicht: Der Preis liegt in Deutschland bei mindestens 105.000 Euro.

Aus dem Datencenter:

Käuferumfrage zur Unsicherheit gebrauchter E-Autos in Deutschland