Wechsel des Dienstwagens während des Monats

In diesem Fall ist der Ein-Prozent-Wert für das (nach Tagen) überwiegend benutzte Fahrzeug anzusetzen. Das andere Auto fällt gewissermaßen unter den Tisch. Die Anzahl der zurückgelegten Kilometer spielt keine Rolle (BMF 18.11.2009; Rz. 9).

Beispiel: Am 20. September geht der alte Wagen zurück (Verbrennermodell mit Bruttolistenneupreis 80.000 Euro) und der neue Wagen (Elektroauto BLP 100.000 Euro, halbiert = 50.000 Euro) wird am selben Tag ausgeliefert. Der Unternehmer ist den alten Wagen im September gar nicht mehr gefahren. Mit dem neuen Stromer ist er gleich im September noch 5000 Kilometer unterwegs. Gleichwohl ist der (hohe) Bruttolistenneupreis des alten Autos statt des neuen anzusetzen, weil das alte 20 Tage angemeldet war und das neue nur elf.

Wenn ein Arbeitnehmer oder Geschäftsführer erstmals einen Dienstwagen erhält, ist die Privatnutzung nach der Ein-Prozent- Regel immer für einen vollen Monat anzusetzen, selbst wenn das Auto nur ein paar Tage zur Verfügung stand (FG Baden- Württemberg 24.2.2015, 6 K 2540/14).

Beispiel: Der neue (konventionelle) Dienstwagen wird am 28. September zugelassen. Vorher hatte der Geschäftsführer keinen Dienstwagen. Der Bruttolistenneupreis beträgt 80.000 Euro. Gleichwohl sind 800 Euro für den September anzusetzen, auch wenn das Auto nur drei Tage genutzt wurde. Das ergibt sich im Umkehrschluss aus einem BMF-Schreiben („Die Monatswerte sind nicht anzusetzen für volle Kalendermonate, in denen eine private Nutzung ausgeschlossen ist“, BMF 18.11.2009, Rz. 15.). Das heißt umgekehrt: Wenn die Nutzung zu privaten Fahrten nicht ausgeschlossen ist, ist der volle Monatswert anzusetzen. Besser wäre hier eine Zulassung erst am 1. Oktober gewesen.

Aus dem Datencenter:

Gründe für einen elektrischen Dienstwagen in Deutschland 2021