Bei der Verteilung des Markts stehen sich die Interessen diametral gegenüber. Die OEMs selbst wollen den Zugang zu den Fahrzeugdaten mittels des sogenannten ADAXO-Konzepts des Verbands der Automobilindustrie regeln. Dabei wollen sie die im Fahrzeug gesammelten Daten auf einer eigenen Plattform zusammenführen. Das Sagen und den Erstzugriff hätten die Hersteller.
Das kritisieren ZDK und andere Verbände. Sie fürchten hohe Kosten und schlechte Datenqualität. Stattdessen fordern viele neutrales Datenmanagement über einem Treuhänder. "Ein Trust-Center schafft die Voraussetzungen für einen rechtssicheren, diskriminierungsfreien Zugang zu originären Daten, Funktionen und Ressourcen des Kfz", sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband. Ein horizontaler Regulierungsansatz entsprechend des europäischen Data Acts reiche nicht. Mit dem Data Act will die EU mehr Transparenz in den Datenaustausch bringen. Aber "hier fehlen die technischen Vorgaben, wie der Zugriff auf die Daten erfolgt", so Lutter. Zudem schließe er einen Teil der Daten aus.
Auch der ADAC fordert vehement einen neutralen Datentreuhänder. Ihn treibt dabei vor allem der Datenschutz um: "Es geht hier um personenbezogene Daten. Diese gehören in die Hände der Verbraucher. Sie müssen genau wissen, welche Daten erhoben werden und sie müssen die einzigen sein, die entscheiden können was damit passiert", so Randenborgh. Es würden schon jetzt unfassbar viele Daten in den Autos generiert. Die Verbraucher wüssten derzeit aber weder, welche Daten erhoben werden, noch was damit passiert. "Das ist ein unhaltbarer Zustand", so Randenborgh.
In Brüssel scheint die Dringlichkeit des Themas indes noch nicht angekommen zu sein. Die Kommission teilte nur lapidar mit, man arbeite noch an der Folgenabschätzung.