VW ist in Deutschland Marktführer vor Tesla

VW hatte zwar zuletzt Probleme bei der Auslastung seiner Werke für Elektroautos. Doch immerhin kann die Kernmarke des Wolfsburger Konzerns behaupten, in Deutschland Marktführer zu sein. Von Januar bis Oktober wurden 58.661 Fahrzeuge der ID-Famile und des E-Up zugelassen. Tesla folgt knapp dahinter mit 54.761 Pkw.

Die Premiumhersteller wie Mercedes, Audi und BMW folgen erst mit einigem Abstand und Zulassungen in der Größenordnung zwischen 25.000 (Audi und BMW) und 30.000 (Mercedes). Mit MG, einer Tochter des chinesischen VW-Partners SAIC, schafft es erstmals auch eine chinesische Marke unter die zehn Marken mit den höchsten Zulassungen. Das hat eine Auswertung des Center of Automotive Managament (CAM) in Bergisch Gladbach ergeben.

Neben Tesla und Smart sowie den chinesischen Marken BYD, Polestar, Great Wall Motors oder Nio als ausschließliche Anbieter von Elektrofahrzeugen kommen auch MG mit 87 Prozent, Hyundai, Fiat und Mini in der Größenordnung von knapp 30 Prozent sowie Peugeot, Renault und Volvo mit 20 Prozent auf einen Elektroanteil am Absatz. Hersteller wie BMW, Audi, VW oder Mercedes bleiben deutlich darunter. Bei japanischen Importmarken wie Toyota oder Honda spielen rein batterielektrische Fahrzeuge praktisch noch keine Rolle.

Während Deutschland trotz sinkender Dynamik wegen gestrichener staatlicher Förderungen mit 18,1 Prozent noch immer den höchsten Anteil an BEVs innerhalb Europas hat, liegt der Schnitt in allen Ländern laut ACEA-Verband bei 15,2 Prozent. 1,63 Millionen neu zugelassene E-Autos entspricht einer Steigerung von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach zehn Monaten wurden in Deutschland rund 425.000 BEV zugelassen, das entspricht einem Plus von 38 Prozent. Auffallend ist der Rückgang an Plug-In-Hybriden. Sie kommen nur noch auf 140.000 Zulassungen, ein Rückgang um 44 Prozent.

Deutlich stärker ist die Dynamik in China, wo inzwischen fast jedes vierte Fahrzeug rein elektrisch zugelassen wird. Vier Millionen verkaufte BEVs bedeuten ein Plus von 19 Prozent und einen Marktanteil von 23,9 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland und Europa erfreuen sich in China die Plug-In-Hybride steigender Beliebtheit. In den ersten zehn Monaten wachsen PHEVs um 83 Prozent auf nunmehr knapp zwei Millionen Einheiten.

Nicht zuletzt durch den Boom bei Elektroautos steigt die Bedeutung von China als Exportnation von Autos. Laut chinesischem Automobilverband CAAM wurden zwischen Januar und September 2023 rund 3,4 Millionen Fahrzeuge (inklusive leichter Nutzfahrzeuge) in andere Länder verkauft, was einem Zuwachs von 60 Prozent entspricht. Darunter befinden sich auch knapp 825.000 rein elektrische Fahrzeuge und Plug-Ins, was einem Zuwachs von 110 Prozent entspricht. Damit dürfte China in diesem Jahr auch Japan als Exportnation überholen und sich auf Platz eins etablieren, nachdem im Vorjahr bereits Deutschland auf Rang drei verwiesen wurde.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten im Oktober 2023 in Europa