Was Citroen mit dem e-C4 X beweisen will

Citroen und BMW löffeln offenbar aus der gleichen Buchstabensuppe. Nachdem die BMW M GmbH gerade einen XM vorgestellt hat, sind nun die Franzosen an der Reihe und machen sich ein X und eine Vier zu eigen. Kombiniert mit einem kleinen e und einem großen C sinkt zwar die Verwechslungsgefahr, doch dafür liegt das Design auf einer Linie mit dem X4. Denn was da zu Schätzpreisen knapp unter 40.000 Euro Anfang nächsten Jahres die Lücke zwischen C4 und C5 X füllen soll, ist ein schmuckes SUV-Coupé – genau wie der Bestseller aus Bayern.

Freilich sprechen die Franzosen nicht von einem schnöden Crossover mit hoher Brüstung und flachem Dach. Sondern sie reden von einer "einzigartigen Kombination in der Kompaktklasse", mit der sie "die Norm herausfordern", weil sie zum ersten Mal die Eleganz eines Fließhecks mit der Finesse eines Viertürers und der Dynamik eines SUV vereinen. Vom ganzen Marketing-Gerede befreit, bleibt am Ende ein aufgebocktes Fließheck von 4,60 Metern, das bei 2,67 Metern Radstand auch hinten genügend Platz für zwei Erwachsene bieten soll und unter der bis ins Dach reichenden Klappe 510 Liter Gepäck fasst.

Dazu gibt es wie immer bei Citroen ein besonders komfortables Fahrwerk, entsprechend plüschig-bequeme Sitze und ein Cockpit, in dem auf breiter Front die Digitalisierung Einzug hält. Und weil der e-C4 X nicht nur schön sein will, sondern auch praktisch, bekommt er obendrein über ein Dutzend Ablagen mit zusammen fast 40 Litern Fassungsvermögen.

Technisch basiert der e-C4 X auf der EMPII-Plattform der großen Stellantis-Familie und ist damit eng verwandt zum Beispiel mit dem Opel Astra. Während die Hessen allerdings eisern und akribisch die Zahl ihrer Varianten klein halten und sich deshalb nur den Astra Sports Tourer erlauben durften, leistet sich Citroen mal eben eine ganz neue Baureihe und folgt damit dem Beispiel von Peugeot, wo im gleichen Zuschnitt gerade der 408 enthüllt wurde.

Unter der Haube allerdings ist Citroen konsequenter als die anderen Familienmitglieder – und bietet den C4 X allein mit Elektroantrieb an, womit auch das kleine e vor dem Namen erklärt wäre. Der besteht wie immer bei Stellantis aus einer 100-kW-Maschine an der Vorderachse und einem 50 kWh großen Akku im Wagenboden, sodass bis zu 150 km/h und 360 Kilometer möglich sind. Geladen wird mit bis zu 100 kW, sodass an einer DC-Säule im besten Fall pro Minute der Strom für zehn Kilometer fließt. Daheim an der Steckdose dauert das Aufladen allerdings mindestens 7,5 Stunden.

Zwar verkauft uns Citroen den e-C4 X als Boten einer neuen Zeit und einen Beleg für den Wandel zur Elektromarke. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn auf der sogenannten Multi-Energy-Plattfom aufgebaut, bietet der Crossover den Franzosen alle Antriebs-Optionen. Für weniger fortschrittliche oder geförderte Märkte wird es den Sonderling deshalb auch mit ganz gewöhnlichen Dieseln und Benzinern geben.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Citroen bis 2024